Malaysias Ministerpräsident wirft Nordkorea Geiselnahme vor

Foto: epa/Ahmad Yusni
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KUALA LUMPUR (dpa) - Malaysias Ministerpräsident Najib Razak hat das von Nordkorea verhängte Ausreiseverbot für malaysische Staatsbürger in scharfen Worten verurteilt. «Mit dieser verabscheuenswürdigen Maßnahme, die in völliger Missachtung des Völkerrechts und diplomatischer Normen steht, werden unsere Bürger als Geiseln genommen», sagte Razak am Dienstag in Kuala Lumpur. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind seit dem Giftmord am Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un Mitte Februar in Malaysia belastet.

Zuvor hatte Nordkorea nach Berichten der staatlichen Medien die malaysische Botschaft in Pjöngjang darüber informiert, dass Malaysier das kommunistische Land nicht mehr verlassen dürfen. Kuala Lumpur müsse die Sicherheit der nordkoreanischen Bürger in Malaysia durch eine «faire Aufklärung des Falls» garantieren.

Unklar war zunächst, ob das Ausreiseverbot für alle Malaysier gilt oder nur für Angehörige der Botschaft und deren Angehörige. Nach Angaben der malaysischen Nachrichtenagentur Bernama halten sich in Pjöngjang aktuell noch drei malaysische Diplomaten und sechs Angehörige auf. Malaysias Botschafter war des Landes verwiesen worden, ebenso wie kurz zuvor der nordkoreanische Botschafter in Kuala Lumpur.

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