PARIS (dpa) - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron baut im Élyséepalast ein neues «Nationales Zentrum zur Terrorabwehr» auf. Diese Einheit werde die Arbeit der verschiedenen Geheimdienste abstimmen, kündigte Regierungssprecher Christophe Castaner am Mittwoch in Paris nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts an. Macron löst mit diesem Schritt ein Versprechen aus dem Wahlkampf ein. Nach ergänzenden Medieninformationen sollen in der Einheit etwa 20 Spezialisten arbeiten.
Chef der neuen Einheit wird der Geheimdienstexperte Pierre de Bousquet de Florian. Inlands- und Auslandsgeheimdienst DGSI und DGSE bekommen zudem neue Leiter. «Wir nominieren eine Mannschaft», so Castaner.
Der ursprünglich bis Mitte Juli befristete Ausnahmezustand im Land soll bis 1. November verlängert werden. Der Ministerrat werde am 21. Juni zudem über ein neues Gesetz beraten, um die Sicherheit der Franzosen nach Auslaufen des Ausnahmezustandes zu gewährleisten.
Frankreich wird seit zweieinhalb Jahren von einer beispiellosen Terrorserie erschüttert, fast 240 unschuldige Menschen wurden dabei getötet. Erst am Dienstag hatte ein Mann einen Polizisten mit einem Hammer vor der Pariser Kathedrale Notre-Dame angegriffen. Es gibt Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund.