Maas zu Air-Berlin-Tickets

Foto: epa/Carsten Koall
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BERLIN (dpa) - Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat die Lufthansa nach dem Erwerb großer Teile von Air Berlin zu Kulanz aufgefordert. «Es sollte im eigenen Interesse der Lufthansa liegen, sich jetzt möglichst kulant gegenüber den Kunden zu zeigen, und Air-Berlin-Tickets auf den von ihr übernommenen Strecken zu akzeptieren», sagte Maas den Zeitungen der «Funke Mediengruppe» (Donnerstag). Dies wäre ein wichtiges Signal, um Kundenvertrauen nicht zu verlieren. Ähnlich äußerte sich der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller: «Viele tausend Air-Berlin-Kunden werden von ihrem Geld nichts mehr wiedersehen. Die Lufthansa sollte sich großzügig zeigen und Air-Berlin-Kunden die Gebühren für bereits gebuchte Tickets erstatten.»

Die Lufthansa kauft 81 der zuletzt 134 Air-Berlin-Maschinen und will bis zu 3.000 der etwa 8.000 Beschäftigten einstellen. Air Berlin hatte am 15. August Insolvenz angemeldet. Wer vor dem Termin ein Ticket für einen Flug gekauft hat, der gestrichen wurde, muss sich an den Insolvenzverwalter wenden, wenn er Geld zurückhaben will. Passagiere stehen in der Reihe der Gläubiger aber ganz hinten.

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Jürgen Franke 20.10.17 18:05
Herr Wurst, nachdem Ansprüche von Löhnen
und Gehälter befriedigt worden sind. Passagiere stehen jedoch am Ende der Schlange der Gläubiger, sofern dann noch Geld zur Verfügung steht.
Kurt Wurst 20.10.17 14:55
Der kleine Mann
Falls es sich hier um ein ordentliches Insolvenzverfahren handeln sollte, erhält jeder Gläubiger dieselbe Quote.
Jürgen Franke 19.10.17 23:57
Wenn wirklich die Kunden, die ihr Ticket bezahlt
haben, kein Geld zurück erhalten, also leer ausgehen, dann haben wir in Deutschland, Herr Justizminister Maas, eine Lücke im Gesetz, die sofort zu schließen ist, und ich füge hinzu, eigentlich hätte die SPD noch mehr Stimmen verlieren müssen, für eine deratige Unfähigkeit.