BANGKOK: Nachdem ein Gericht des Staates Kalifornien dem Auslieferungsersuchen der thailändischen Behörden für den ehemaligen Mönch Luang Pu Nen Kham Chattiko stattgegeben hat, traf Wirapol Sukphol, so sein richtiger Name, Mittwochnacht unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in Begleitung von Beamten des Department of Special Investigation (DSI) am Suvarnabhumi International Airport in Bangkok ein.
Der 38-Jährige wurde mit einer Maschine von Kalifornien nach Tokio gebracht und nach einem Umstieg mit FlugTG677 der Thai Airways International nach Bangkok eskortiert. Ungeachtet der Tatsache, dass er aus der Mönchsgemeinschaft ausgeschlossen wurde, trug er bei seiner Ankunft eine orange Mönchsrobe.
Sex mit Minderjähriger, Geldwäsche, Computerkriminalität
Wirapol Sukphol geriet vor Jahren als „Luxusmönch“ in die Schlagzeilen und wurde in Thailand per Haftbefehl gesucht. Im Jahr 2013 war er vor dem Gerichtsverfahren ins Ausland geflüchtet, über Frankreich in die USA. Die Polizeieinheit Department of Special Investigation (DSI) will ihn u.a. wegen Sex mit einer Minderjährigen, Geldwäsche und Verletzung des Gesetzes gegen Computerkriminalität anklagen.
Hang zum exklusiven Jetset-Leben
Er hatte 2013 für einen Skandal gesorgt. Auf YouTube lief ein Video: Mit Sonnenbrille und Luxusgepäck von Louis Vuitton saß Phra Luang Pu Nen Kham Chattiko in einem Privatjet. Obwohl Mönche zu einem Leben ohne materiellen Besitz in Armut verpflichtet sind, hatte er einen ausgeprägten Hang zum Exquisiten. Das DSI warf dem selbst ernannten Abt eines Tempels in der Provinz Sisaket Sex mit einem 14-jährigen Mädchen vor. Aus dieser Beziehung ging ein Junge hervor.
Die Ermittler fanden ausreichend Beweise für Bereicherung an Spenden, Steuerhinterziehung, Betrug, Geldwäsche, Gebrauch von Drogen und rücksichtsloses Verhalten im Straßenverkehr, das zum Tod eines Mannes geführt hatte. Wirapol soll Zugriff auf 41 Bankkonten mit Beträgen in dreistelliger Millionenhöhe gehabt und in den Jahren 2009 bis 2011 22 Mercedes-Benz gekauft haben.