Luxus auf dem Wasser

Den Cheow Lan Lake mit einem komfortablen Floßhaus erleben

Relaxen im Dschungelparadies. Foto: irinacad / Fotolia.com
Relaxen im Dschungelparadies. Foto: irinacad / Fotolia.com

SURATTHANI: Der Süden Thailands ist mit immergrünen Regenwäldern gesegnet, die darauf warten, entdeckt zu werden. Dschungeltouren, Kajak­ausflüge, Übernachtungen in schwimmenden Resorts und ein Bootstrip über den Cheow Lan Lake im Khao-Sok-Nationalpark in der Provinz Suratthani sind Erlebnisse, die ohne Zweifel zu den Urlaubshöhepunkten zählen. Der auch „Rajaphraba Dam“ genannte Stausee ist mit 165 Quadratkilometern etwa doppelt so groß wie der Chiemsee und bietet mit bizarren Gebirgsformationen, einer unglaublichen Flora und Fauna sowie unberührten Natur­idylle alle Zutaten für einen sorgenfreien Urlaub im Paradies!

Erster Blick auf die Panvarees: Charmante kleine Villen schmiegen sich in eine Bucht, die von riesigen Klippen umgeben ist. Sie sehen äußerst einladend und romantisch aus.
Erster Blick auf die Panvarees: Charmante kleine Villen schmiegen sich in eine Bucht, die von riesigen Klippen umgeben ist. Sie sehen äußerst einladend und romantisch aus.

Über den Cheow Lan Lake im Khao-Sok-Nationalpark und die grandiose Landschaft wurde schon viel geschrieben. Doch noch immer wird eine Tour auf diesem See mit Massentourismus und Übernachtung in primitiven Bambusrafthütten assoziiert. Unsere Autorin hat recherchiert, wie man den See individuell bereisen und in komfortablen schwimmenden Villen übernachten kann.

Das schwimmende Resort Panvaree the Greenery ist ein exotisches Plätzchen, um ein paar Tage zu verbringen.
Das schwimmende Resort Panvaree the Greenery ist ein exotisches Plätzchen, um ein paar Tage zu verbringen.

Bizarre Felsformationen, smaragdgrünes Wasser, atemberaubende Kulisse, fjordartige Schluchten, mystische Märchenlandschaften, glitzernde Höhlen. Wer schon Fotos von diesen atemberaubenden Kulissen gesehen hat, möchte sich wenigstens einmal im Leben das Erlebnis gönnen, dort gewesen zu sein. Doch kann man einer an Komfort gewöhnten Frau oder den Kindern eine solch rustikale Tour mit einer zusammengewürfelten Gruppe zumuten? Werden die primitiven Hütten auf Bambusflößen das Gewicht eines wohlgenährten Europäers aushalten? Wer solche Bedenken hat, sich diesen Leckerbissen aber nicht entgehen lassen will, bucht am besten eine Privattour und die Übernachtung in einer luxuriösen, schwimmenden Villa, zum Beispiel im Panvaree The Greenery.

Einheimische unterstützten

Ein sehr empfehlenswerter Reiseveranstalter und der einzige lokale Veranstalter dieser Art, ist Khao Sok Lake®, (https://khaosoklake.com).Das Unternehmen weiß alles über den See, und macht es sich zur Aufgabe, durch verantwortungsvolles Reisen die lokale Wirtschaft zu unterstützen. Es legt Wert darauf, ehrlich, ethisch und auf Nachhaltigkeit ausgerichtet zu sein.

Direkt von der Terrasse jeden Bungalows kann man über eine Treppe ins warme, smaragdgrüne Wasser gleiten.
Direkt von der Terrasse jeden Bungalows kann man über eine Treppe ins warme, smaragdgrüne Wasser gleiten.

Es engagiert sich auch in Projekten wie der Rettung wilder Elefanten oder entwickelt neue Konzepte, um der lokalen Bevölkerung durch den Tourismus zu helfen. Homestays, Kochen im Dschungel oder Förderung von Kunsthandwerk gehören dazu. 10 Prozent ihres Gewinns fließen in einen Gemeinschaftsfonds, der an lokale Bildungseinrichtungen, gemeinnützige Organisationen und Krisengebiete verteilt wird. Die Mitarbeiter sprechen Englisch, sind freundlich und hilfsbereit.

Wer bei Khao Sok Lake eine individuelle Tour bucht unterstützt also die lokale Bevölkerung, wird bestens betreut und kann auf Wunsch nicht nur die Kategorie seiner Unterkunft, sondern auch ein bevorzugtes Rafthaus wählen. Erholsam und erlebnisreich ist es, schon lange im Voraus über die Webpage drei Tage mit zwei Übernachtungen auf dem See zu buchen. Der Treffpunkt ist im Büro von Khao Sok Lake, im Dorf Ban Ta Khun, nur 10 Minuten Autofahrt vom See entfernt. Schon im Büro wird man über den See, die Touren und die Unterkunft informiert.

Das Boot wartet schon

Mit einem privaten Führer fährt man per Auto zum Hafen. Bevor man in das Boot steigt, muss man ein Ticket für den Khao-Sok-Nationalpark kaufen. Es kostet 300 Thai Baht pro Person und gilt für die gesamte Aufenthaltsdauer. Wer mit einem privaten PKW anreist, kann diesen auf dem gebührenpflichtigen, bewachten Parkplatz am Hafen abstellen. Das Longtail-Boot und der private Bootsführer, der das Paar, die Familie oder die Kleingruppe für drei Tage begleitet, warten bereits. Wenn man die Massen an Touristen sieht, die sich in andere Boote quetschen müssen, wird man sich schon in diesem Moment des Luxus bewusst, den eine private Tour bietet.

Panvaree

Die Villen im Panvaree sind bestens für Familien geeignet, denn eine Treppe führt direkt ins Kinderzimmer.
Die Villen im Panvaree sind bestens für Familien geeignet, denn eine Treppe führt direkt ins Kinderzimmer.

Nach 30 Minuten durch grandiose Landschaft hat das Longtail-Boot das schwimmende Resort Panvaree erreicht. Charmante kleine Villen schmiegen sich in eine Bucht, die von riesigen Klippen umgeben ist. Sie sehen äußerst einladend und romantisch aus. Was für ein exotischer Ort, um ein paar Tage zu verbringen! Auf den ersten Blick ist es etwas verwirrend, denn in der Bucht sind zwei Resorts: das Panvaree und das Panvaree the Greenery. Die sieben Gebäude auf der linken Seit gehören zum Panvaree, die fünf Gebäude auf der rechten Seite zu Panvaree the Greenery. Tatsächlich handelt es sich um ein Familienunternehmen, links managt die Mutter Khun Khruu, rechts der Sohn Ton mit seiner Frau Yohke. Doch aus Gründen, die wir nicht so genau hinterfragen wollen, arbeiten die Resorts getrennt, jedes hat sein eigenes Restaurant und seine eigene Verwaltung. Sie sind nicht einmal durch einen Steg verbunden.

Im Greenery lässt es sich in gepflegtem Ambiente bei atemberaubender Aussicht stilvoll lesen oder relaxen.
Im Greenery lässt es sich in gepflegtem Ambiente bei atemberaubender Aussicht stilvoll lesen oder relaxen.

Am günstigsten übernachtet ein Paar im The Greenery im zweistöckigen Floßhaus mit vier separaten Zimmern. Zwischen den Zimmern liegt auf jeder Etage ein Freiluftflur, so dass zwischen den Räumen ein Puffer ist. Mehr Privatsphäre bieten die beiden letzten Villen mit der Nummer 9 und 10 vom Panvaree. Sie werden gerne von Flitterwöchnern gebucht. Für Familien eignen sich beide Resorts bestens, denn alle der schwimmenden Villen haben im Obergeschoss einen Schlafbereich für Kinder, zum Teil direkt aus dem Elternschlafzimmer zugänglich. Jeder der schwimmenden Bungalows ist mit Klimaanlage ausgestattet. Elektrizität über Solarkollektoren ist den ganzen Tag über verfügbar, vom späten Nachmittag bis zum späten Morgen wird noch ein Dieselgenerator dazu geschaltet, so dass in der Nacht auch die Klimaanlage problemlos läuft. Die Anlagen verfügen zwar nicht über W-Lan, aber über den Kommunikationsanbieter AIS ist sowohl Handyverbindung als auch Internetverbindung garantiert.

Ausblick

Das Tolle an den Villen ist nicht nur der Komfort, sondern auch der durch keine Mauer und kein Geländer begrenzte Ausblick aus dem Zimmer. Die Terrasse ist ganz privat, kein anderer Gast läuft vorbei, da der Eingang zu den Villen über einen Steg von der Rückseite aus zugänglich ist. Wenn man die Vorhänge der bodenlangen Fenster aufzieht, trennt nur die schmale Terrasse vom Wasser. Wow, das ist ein unbeschreibliches Panorama! Und natürlich kann man direkt von der Terrasse jeder Villa ins smaragdgrüne Wasser springen oder über Treppen oder Leitern hineinklettern. Besonders während der Morgendämmerung ist das ein unvergessliches Erlebnis. Das Wasser ist klar und warm und der Blick beim Schwimmen betörend. Das Wasser kann man nicht nur schwimmend genießen, sondern auch von einem kostenlosen Kajak aus. Ein besonderer Gag ist das schwimmende Sofa.

Mit einem privaten Führer kann man auf Entdeckungstouren in mystischen Höhlen gehen.
Mit einem privaten Führer kann man auf Entdeckungstouren in mystischen Höhlen gehen.

Dass jeder Hauptraum über ein angeschlossenes Badezimmer verfügt, dürfte in dieser Hotel-Kategorie selbstverständlich sein. Interessant ist aber, was mit dem Abwasser passiert. Es wird über eine biologische Kläranlage gesäubert, und das so gereinigte Wasser kann wieder dem See übergeben werden.

Service

Im Gegensatz zu einfacheren Rafthäusern mit Massenabfertigung, kann man in den Panvarees seine Mahlzeiten aus der Menükarte bestellen. Jedes Gericht wird individuell zubereitet und in einem ansprechenden Restaurant serviert. Im Greenery liegt dieses Restaurant auf der oberen Etage und bietet einen noch fantastischeren Ausblick als das schon von unten der Fall ist. Wie überall in tropischen Gefilden soll man auch hier viel trinken. Da ist es ein angenehmer Service, dass in beiden Resorts nachfüllbares Trinkwasser kostenlos zur Verfügung steht.

Die Floßhäuser sind auf Docks gebaut, die am Grund des Sees verankert sind. Sie sind durch schwimmende Gehwege verbunden, die nicht breiter als zwei Meter sind und kein Geländer haben. Für manchen ist es schon abenteuerlich, auf diese einzigartige Weise seine Villa zu erreichen. Während des Tages bewegen sich die Docks hin und wieder ein wenig, wenn ein Longtail-Boot auf dem See vorbeifährt und Wellen macht. Man fühlt sich wie auf einem Schiff. Aber in der Nacht ist es ruhig, und die dezente Beleuchtung der Floßhäuser taucht den See in ein romanisches Licht.

Privatresorts im Nationalpark

Das Wasser kann man von einem kostenlosen Kajak oder einem schwimmenden Sofa aus genießen. Ein besonderer Gag!
Das Wasser kann man von einem kostenlosen Kajak oder einem schwimmenden Sofa aus genießen. Ein besonderer Gag!

Der Cheow-Lan-See liegt im Khao-Sok-Nationalpark. Auf dem See sind 16 Anlagen mit Floßhäusern entstanden, von ganz primitiv bis luxuriös. Vier der Anlagen werden vom Nationalpark betrieben. Die anderen 12 sind privat. In thailändischen Nationalparks darf nichts Privates gebaut werden. Das gilt jedenfalls für das Land der Parks. Selbst die Menschen, die vor dem Bau des Stausees und vor der Zeit, als das Gebiet Nationalpark wurde hier lebten, dürfen nicht am Seeufer neue Häuser bauen. Sie wurden in einen Landstrich außerhalb des Nationalparks umgesiedelt.

Abends präsentiert sich der Stausee besonders romantisch.
Abends präsentiert sich der Stausee besonders romantisch.

Es ist aber nicht verboten, Hütten im Wasser zu errichten. Deshalb konnten die ersten Bambus-Floßhütten schon bald nach der Flutung entstehen. Als klar wurde, dass durch diesen Stausee ein Zugang zu einer atemberaubenden Landschaft erschlossen wurde, welche ein großes Potential für Touristen bot, wurden Lizenzen für schwimmende Resorts vergeben. Da es viele Interessenten gab, wurden die Lizenzen an Einheimische verlost. Das junge thailändische Paar Ton und Yohke hatte Glück und konnte an die Stelle, wo Ton schon vor 15 Jahren einfache Bambusfloßhütten hatte, das komfortable Panvaree The Greenery bauen. Es ist erst vor drei Jahren entstanden und wurde ohne Zweifel eines der schönsten und bestens ausgestatteten schwimmenden Resorts. Wer mehr Geld ausgeben will, kann das 500 Rai Floating Resort buchen, das sich durch Whirlpools vor einigen Villen und ein schwimmendes Schwimmbad von den Panvarees abhebt.

Private Bootstour

Auf dem See ist man nicht nur zum Übernachten, sondern auch um vom Boot aus die einmalige Landschaft oder die Umgebung zu erkunden. Mit einem privaten Boot mit privatem Führer kann man sich die Sightseeing-Touren individuell zusammenstellen lassen. Der Guide wird Vorschläge machen, und je nach Vorlieben und Kondition kann man wählen. Niemand wird sich das Wahrzeichen des Sees, das sogenannte Thailändische Guilin entgehen lassen, aber auch das kleine Guilin ist wunderschön. Über den See sind verschiedene Höhlen zu erreichen, zu manchen ist der Zugang einfach. Andere müssen erwandert werden. Auch richtige Dschungeltouren zwischen einer und fünf Stunden können in einen Dreitagestrip integriert werden. Und natürlich darf eine Morgen- und Abendsafari per Boot nicht fehlen.

Der Führer hält bei der Safari Ausschau nach Tieren.
Der Führer hält bei der Safari Ausschau nach Tieren.

Gar zu viele Tiere sollte man nicht erwarten, aber man wird höchstwahrscheinlich Affen in ihrer natürlichen Umgebung beobachten können, Gibbons hören und Seeadler sehen. Nur ganz selten wird ein wilder Elefant gesichtet, aber garantiert sieht man Fußabdrücke und Kot dieser Urwaldriesen. Im Khao-Sok-Nationalpark soll es 48 Säugetier- und 184 Vogelarten geben. Diese Tiere treiben sich aber nicht an den gleichen Stellen wie die Touris­ten herum. Der Reiz der Bootsafaris ist die Stimmung. Man genießt, wie sich am Abend die bizarren Felsen in der Dunkelheit auflösen oder wie sie am Morgen, teilweise tief eingehüllt in Nebel, noch etwas mystisch aussehen. Und im See gibt es natürlich Fische, viele verschiedene Fische. Jedes Resort hat eine Tafel aufhängen, mit deren Hilfe man die Fische identifizieren kann. Wenn man etwas Fischfutter, das es an der Rezeption zu kaufen gibt, ins Wasser wirft, wird man staunen, wie das Wasser plötzlich zu brodeln anfängt.

Fakten über den Cheow-Lan-See

Der Cheow Lan Lake entstand 1982 durch den Bau des Ratchaprapha-Staudamms. Er wurde zur Stromerzeugung gebaut. Der 165 Quadratkilometer große See wirkt aber durch seine zerfranste Form viel größer. Im Schnitt ist er 40 Meter tief, direkt am Damm sogar 90 Meter. Es dauerte mehr als ein Jahr, den See zu fluten. 13 Dörfer fielen dem Wasser zum Opfer und die Bewohner wurden umgesiedelt. Dank dieser Flutung haben wir heute die Möglichkeit, diese fantastische Natur mit den bizarren Kalksteinfelsen so bequem während einer Bootstour zu bewundern. Der See liegt im Khao-Sok-Nationalpark der heute ein Gebiet von 739 Quadratkilometern umfasst.

Lesen Sie auch das Interview mit Khun Ton und seiner Frau Yhoke, Besitzer des
schwimmenden Resorts Panvaree the Greenery (klicken Sie hier!).

Eintritt

Um in den Park zu kommen, muss jeder ausländische Besucher 300 Baht bezahlen, Kinder die Hälfte.

Kosten

Für eine private 3-Tages-Tour mit zwei Übernachtungen in einem Luxus-Resort mit eigenem Boot und Führer muss man bei Khao Sok Lake mit folgenden Preisen rechnen: In Panvaree the Greenery: 16.800 Baht pro Person an Wochentagen und 18.600 Baht pro Person an Wochenenden und Feiertagen. In Panvaree: 23.600 Baht pro Person. In 500 Rai: 28.500 Baht pro Person. Kinder unter 9 Jahren erhalten einen Rabatt von 1.200 Baht pro Nacht.

Wetter

Auf dem Cheow Lan Lake ist das ganze Jahr über Saison. Eine ausgeprägte Regenzeit gibt es hier nicht. Es kann jeden Tag regnen. Im Oktober und November regnet es am meisten. Im April soll es am heißesten sein.

Anreise

Von Bangkok aus nimmt man am besten ein Flugzeug nach Surat Thani. Vom Flughafen sind es etwa 40 Minuten bis zum Büro von Khao Sok Lake. Von dort 10 Minuten bis zur Bootsanlagestelle am See. Mit dem eigenem Wagen fährt man auf dem Highway 401, der die Golf- mit der Andamanenseeküste verbindet, bis zum Kilometer 109. Dort biegt im Ort Ban Ta Khun eine gut ausgeschilderte Straße zum See ab. Schon nach 300 m liegt das Büro von Khao Sok Lake.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.