Löw «tiefenentspannt» ins Viertelfinale

Löw «tiefenentspannt» ins Viertelfinale

RIO DE JANEIRO: Bundestrainer Löw gibt sich vor dem WM-Viertelfinale gegen Frankreich zuversichtlich. Für die Partie stehen ihm bis auf Mustafi alle Spieler zur Verfügung. Bayern-Profi Kroos dementierte Gerüchte über einen bereits perfekten Transfer zu Real Madrid.

Freitag, 04. Juli: Deutschland - Frankreich 23.00 Uhr (Thai-Zeit)

Samstag, 05. Juli: Brasilien - Kolumbien 03.00 Uhr (Thai-Zeit)

Joachim Löw geht «tiefenentspannt» in das WM-Viertelfinale gegen Frankreich. Vor dem Duell im Estádio do Maracanã von Rio de Janeiro gab sich der Bundestrainer betont zuversichtlich: «Wir sind gut vorbereitet, wir sind siegessicher, wir brennen auf dieses Spiel. Wir sind unter den letzten Acht und werden unter die letzten Vier kommen - und dann sehen wir weiter», sagte er am Donnerstag nach dem Abschlusstraining in der Fußball-Kultstätte.

Für das DFB-Team ist das Duell der beiden großen Nachbarn am Freitag (23.00 Uhr thailändische Zeit) das bedeutendste Spiel seit dem bitteren Aus im EM-Halbfinale vor zwei Jahren in Warschau gegen Italien. Die Marschroute für seine Profis ist klar, die vieldiskutierte Position von Kapitän Philipp Lahm ließ Löw dagegen offen. «Es gibt nie Entscheidungen, die für ewig zementiert sind», erklärte der Bundestrainer.

Das Abschlusstraining konnten alle 22 noch verfügbaren Akteure absolvieren. Auch der gegen Algerien erkrankt fehlende Mats Hummels steht wieder zur Verfügung. Einiges wird gegen Frankreich davon abhängen, ob die sieben zuletzt erkälteten Spieler einen Substanzverlust erlitten haben. «Es hat sich nicht so ausgewirkt, dass es ein Gefühl der Müdigkeit gibt», sagte Löw und äußerte die Hoffnung, dass «alle stabil bleiben».

Die Spekulationen um einen angeblichen Wechsel von Toni Kroos zu Real Madrid sollen die Vorbereitung jedenfalls nicht beeinflussen. Der Bayern-Profi dementierte Medienberichte über den perfekten Transfer. «Es ist nichts entschieden. Und während der WM wird auch nichts passieren», sagte der Mittelfeldspieler des deutschen Fußball-Rekordmeisters. Die spanische Sportzeitung «Marca» hatte gemeldet, dass sich die Münchner mit dem Champions-League-Sieger um Superstar Cristiano Ronaldo auf einen Transfer des Nationalspielers geeinigt hätten. «Ich kann nicht bestätigen, dass irgendetwas perfekt ist», sagte Kroos.

Mit Wut im Bauch wollen die Franzosen ihren Siegeszug bei der WM fortsetzen. «Wir werden alles geben, um Geschichte zu schreiben», sagte Innenverteidiger Mamadou Sakho. Trainer Didier Deschamps und Kapitän Hugo Lloris wiesen jeden Revanche-Gedanken für die Halbfinal-Niederlage gegen Deutschland 1982 zurück. «Wir leben in der Gegenwart. Es gibt eine Vergangenheit zwischen beiden Ländern und wir schreiben unsere eigene Geschichte», sagte Torwart Lloris. Auch Trainer Deschamps wollte nur über die Partie im Maracanã sprechen. «Wir wollen dafür sorgen, dass es die schönste Seite der Geschichte wird», sagte der Weltmeister von 1998.

Im anderen Viertelfinale am Samstag (03 Uhr thailändische Zeit) will Brasilien in Fortaleza die letzten Zweifel an seiner Titeltauglichkeit beseitigen. Nach bisher wenig überzeugenden Auftritten bei der Heim-WM debattiert ein ganzes Land die nervösen Gefühlsausbrüche seiner Fußball-Helden. Gegen das starke Kolumbien um Shootingstar James Rodríguez soll alles besser werden. Brasiliens Hoffnungsträger Neymar versuchte, das 200-Millionen-Volk hinter der Seleção zu beruhigen. «Wir haben keinerlei emotionale Probleme. Es geht uns allen gut», erklärte der 22 Jahre alte Anführer vor dem Südamerika-Duell mit bemerkenswerter Lockerheit.

Ein Unglück in Belo Horizonte rückte das sportliche Geschehen am Donnerstag jedoch in den Hintergrund. Der Einsturz einer Straßenbrücke forderte mindestens ein Menschenleben und sorgte im WM-Ort für blankes Entsetzen. Tonnenschwere Betonbauteile begruben zwei Lkw, ein Auto und teilweise einen Bus unter sich. Nach Angaben der Feuerwehr wurde in dem Bus mindestens eine Person getötet. Es gäbe über zehn Verletzte. «Die Baufirma hat uns mitgeteilt, dass niemand in den Lkw war, aber wir haben zur Zeit noch keinen Zugang zu den Fahrzeugen», berichtete Feuerwehrhauptmann Edgard Estevo in einem Live-Interview des TV-Senders Globo. (Foto:epa)

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