Levina will beim ESC-Finale punkten

Foto: epa/Sascha Steinbach
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KIEW (dpa) - Twelve Points? Beim Eurovision Song Contest am Samstagabend fiebern Fans und Kandidaten wieder der traditionellen Punktevergabe entgegen. Ist für Deutschland diesmal mehr als der letzte Platz drin? Für den Fall des Siegs hat Levina jedenfalls schon einen Plan.

Beim Finale des Eurovision Song Contest (ESC) in der ukrainischen Hauptstadt Kiew treten an diesem Samstag (21.00 Uhr) 26 Länder an. Für Deutschland will die 26 Jahre alte Levina mit dem Lied «Perfect Life» eine möglichst gute Platzierung erreichen. Sie hat die Startnummer 21 und folgt direkt auf den Beitrag Rumäniens, eine schräge Jodelnummer («Yodel It!»). Das Erste stimmt sich bereits ab 20.15 Uhr auf die Musik-Show ein und überträgt beim «Countdown für Kiew» die große ESC-Party von der Hamburger Reeperbahn.

Levina werden lediglich Außenseiterchancen eingeräumt. Für den Fall, dass es dennoch mit dem dritten deutschen Sieg nach Nicole(«Ein bisschen Frieden», 1982) und Lena («Satellite», 2010) klappt, hat sie sich etwas Besonderes ausgedacht. «Ich würde eine Rap-Version von «Perfect Life» machen», sagte die Sängerin aus Berlin am Freitagabend in Kiew. Als sie die Auftritte der anderen Kandidaten gesehen habe, sei sie nervös geworden. Die Tage vor dem Finale seien aufregend und anstrengend gewesen. «Es wird seltsam sein, das dann alles hinter sich zu lassen.»

Konkurrenz bekommt Levina unter anderem aus Deutschlands Nachbarländern Österreich, Frankreich, Belgien, Niederlande, Dänemark und Polen - aber auch aus Australien. Das Land am anderen Ende der Welt darf nun zum dritten Mal beim ESC mitmachen; es gibt dort eine große Fangemeinde.

Die Buchmacher sind sich jedoch sicher: Der Italiener Francesco Gabbani werde mit seinem Lied «Occidentali's Karma» den Sieg holen. Der Auftritt des 34-Jährigen sei eindrucksvoll, sagte ARD-Kommentator Peter Urban (69) vom Norddeutschen Rundfunk (NDR). «Er ist ein toller Sänger, der hat ein Lächeln und ist ein Performer. Der Song hat einen sehr starken Refrain, der sehr eingängig ist.»

In diesem Jahr singen etwa die Kandidaten aus Ungarn, Weißrussland, Frankreich und Portugal Lieder in ihrer jeweiligen Landessprache. «In Ungarisch wird gerappt. Wahnsinn! Das finde ich eine tolle Entwicklung, finde ich sehr gut», sagte Urban.

Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich und Großbritannien sind als größte Geldgeber gesetzt («Big Five»). Auch die Rockgruppe O.Torvald («Time») zog für Gastgeber Ukraine direkt ins Finale ein. Im vergangenen Jahr hatte die Kandidatin Jamala mit «1944» - einem Lied über das Schicksal der Krimtataren - gewonnen und so den ESC in die Ukraine geholt. Die Musik-Acts der übrigen Länder mussten sich in Halbfinal-Shows am Dienstag und Donnerstag für das Finale qualifizieren. Die Schweiz etwa schaffte es nicht.

Überschattet wird der Wettbewerb vom Konflikt zwischen dem Gastgeberland Ukraine und Russland. Der Kandidatin Julia Samoilowa wurde im Vorfeld wegen eines Auftritts auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim die Einreise in die Ukraine verwehrt.

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