ZÜRICH (dpa) - LafargeHolcim-Chef Eric Olsen zieht die Konsequenzen aus der Affäre um umstrittene Zahlungen zum Weiterbetrieb einer Fabrik in Syrien. Olsen werde das Unternehmen Mitte Juli verlassen, teilte der weltweit größte Zementhersteller am Montag in Zürich mit.
Untersuchungen hätten bestätigt, dass im firmeneigenen Werk in Syrien Fehler begangen worden seien, hieß es weiter. In einem Bericht hatte das Unternehmen festgestellt, dass das lokale Management des Werks während des syrischen Bürgerkriegs Gelder an Dritte gezahlt hatte, um sich mit bewaffneten Gruppen zu arrangieren und den Weiterbetrieb der Fabrik zu sichern. Das Werk in Syrien war schließlich im Herbst 2014 geschlossen worden.
Der Verwaltungsrat sei nach eingehender Prüfung der Sachlage zwar zum Ergebnis gekommen, dass Olsen weder für das Fehlverhalten verantwortlich war, noch habe er den Eindruck gehabt, dass er davon Kenntnis hatte. Olsen wolle mit seinem Schritt aber Ruhe in das Unternehmen bringen. Das Unternehmen werde nun umgehend die Suche nach einem Nachfolger einleiten. In der Zwischenzeit wird Beat Hess, Präsident des Verwaltungsrats, das Unternehmen leiten.