Länder sollen Dalai Lama nicht empfangen

Foto: epa/Sanjeev Gupta
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PEKING (dpa) - China hat ausländische Regierungen und Organisationen davor gewarnt, den Dalai Lama zu empfangen. Das im Exil lebende religiöse Oberhaupt der Tibeter sei nur eine «politische Figur» und wolle Tibet von China abtrennen, sagte Zhang Yijiong, Vizedirektor der Einheitsfront im Zentralkomitee der Kommunistischen Partei, am Samstag am Rande des Parteikongresses in Peking.

Zur Reise des Dalai Lamas im vergangenen Monat durch Europa sagte Zhang Yijiong, der Empfang durch Regierungen sei ein «schwerer Verstoß» gegen die Gefühle des chinesischen Volkes. Es widerspreche auch deren Beteuerungen, die alleinige Souveränität der Regierung in Peking anzuerkennen, sagte der Vizedirektor der Einheitsfront, die Kontakte zu nicht-kommunistischen Gruppen in China pflegt.

Der heute 82-jährige Dalai Lama war 1959 nach dem Volksaufstand der Tibeter gegen die Fremdherrschaft der chinesischen Kommunisten mit seinen Gefolgsleuten ins indische Exil geflüchtet. 1965 bildete die Pekinger Führung die Autonome Region Tibet, die aber nur halb so groß ist wie das einstige Siedlungsgebiet.

Der einwöchige Parteitag geht am Dienstag mit der Neuwahl des Zentralkomitees zu Ende. Die knapp 2.300 Delegierten werden auch das ideologische Erbe von Staats- und Parteichef Xi Jinping über den «Sozialismus chinesischer Prägung für eine neue Ära» in die Parteiverfassung aufnehmen. Er wird damit zum führenden Vordenker der Partei erhoben. Am Mittwoch stellt der «starke Mann Chinas» die neuen Mitglieder seines engsten Führungszirkels vor.

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