Kurz gefragt -Wanlada Noophimai

Schulleiterin Sprachschule Happy Visa in Pattaya

Kurz gefragt mit Wanlada Noophimai, Schulleiterin Sprachschule Happy Visa in Pattaya
Kurz gefragt mit Wanlada Noophimai, Schulleiterin Sprachschule Happy Visa in Pattaya

Am 15. August 2013 übergab Bernd Waschatko das verantwortungsvolle Amt der Geschäftsführung von Happy Visa an Frau Wanlada Noophimai. Die 32-Jährige stellte bereits zuvor die Geschäftspartnerin von Bernd dar und ist Schüler/innen und Kunden von Happy Visa bestens bekannt. Wanlada kam mit neun Jahren nach Deutschland, absolvierte einen deutschen Schulabschluss und arbeitete als gelernte Zahntechnikerin, bevor sie während eines Auslandsaufenthaltes in den USA ihre sprachlichen Kenntnisse – Deutsch, Thailändisch und Englisch – weiter vertiefte und später nach Thailand zurückzog, um sich auf ihre eigenen Wurzeln zu besinnen. DER FARANG unterhielt sich mit Wanlada und Bernd über die Geschäftsübergabe, die Schwierigkeiten der deutschen Sprache und Thai-Farang-Beziehungen. Durch das Interview führte Björn Jahner.

Khun Wanlada, was stellt die Schwierigkeiten der deutschen Sprache dar?

Wanlada: Die Schwierigkeiten liegen zum einen in der harten Akzentuierung. Thailändisch ist in der Aussprache vergleichbar mit dem Französischen, es wird relativ schnell gesprochen, und die Betonung sowie die korrekte Aussprache definieren sich über die Tonlage und durch eine zügige Aussprache, während im Deutschen, wenn man etwas betonen will, Wörter in die Länge gezogen werden. Das ist in Thailand komplett entgegengesetzt. Hinzu kommt natürlich die deutsche Grammatik, die wesentlich komplexer ist als die thailändische.

Welche Tipps können Sie Deutschlernenden geben?

Wanlada: Nicht den Mut verlieren und sich nicht zu sehr an der hundertprozentigen Aussprache und Grammatik festklammern. Denn genauso wie die Deutschen Probleme mit der korrekten thailändischen Aussprache haben, sollte man auch die Thais langsam an das Deutsche heranführen. Lieber jeden Tag ein bisschen lernen, als immer nur ein Wort bis zum Erbrechen üben. Denn ein Wort hundertmal aufsagen, bis es dann wieder verkehrt ausgesprochen wird, bringt außer Nervenzusammenbrüchen nichts. Also ruhig angehen und langsam in die Sprache hineinwachsen.

Was werden Sie als neue Geschäftsführerin bei Happy Visa verändern?

Wanlada: Bestehendes, was sich als nützlich und vor allem für die Kunden als gut erwiesen hat, wird auf jeden Fall beibehalten. Eine Veränderung findet dadurch statt, dass wir jetzt ein etwas breiteres Angebot im Rahmen von Touristenvisa anbieten und dem Kunden dadurch auch spezifizierter helfen können. Eine sinnvolle Komponente ist sicher auch, dass ich als Frau einen weiblichen Erfahrungsbereich mit einbringen kann. Ein Gespräch von Frau zu Frau – insbesondere bei Problemlagen – ist doch viel tiefgehender, als wenn sich ein Mann mit einer Frau unterhält.

Man hört immer wieder negative Kommentare zum A1-Deutschtest. Ist der Test tatsächlich so schwierig?

Wanlada: Die Schwierigkeiten des A1-Deutschtests sind überschaubar, und er liegt im Rahmen der Erlernbarkeit. Sollte sich jemand in der Sprache wirklich schwertun, bieten wir an, dass man länger lernen kann. Da der behördliche Vorgang in Deutschland – Papiere übersetzen, beglaubigen und legalisieren – recht lang gestreckt ist, hat die Frau in der Regel den Test bestanden, bevor das Visum eingereicht werden kann. Der Test ist für die Frau sinnvoll, da sie dadurch auch die Möglichkeit erhält, sich zu positionieren und dem Mann zu zeigen, dass sie eine Partnerschaft anstrebt.

Wodurch unterscheidet sich Happy Visa von der Konkurrenz?

Wanlada: Wir decken nicht nur den rein geschäftsmäßigen Sektor ab, sondern gehen auch auf private Probleme ein. Gerade im Kennenlernprozess zwischen zwei Menschen aus zwei völlig verschiedenen Kulturkreisen, verstärkt durch die sprachliche Barriere, sind Missverständnisse vorprogrammiert. Beide haben gewisse Vorstellungen von einer Partnerschaft, die im Prinzip auch deckungsgleich sind. Nur der Weg dorthin ist manchmal sehr verschieden. Der deutsche Mann befürchtet oftmals Risiken, während die Thailänderin denkt, dass er zwar viel erzählt, es aber nicht einhält. Da muss eine Sicherheitskomponente geschaffen werden, und das gelingt nur im Gespräch: gemeinsame Gedanken, Befürchtungen und Gefühle müssen abgeklärt werden, um gegenseitiges Verständnis zu schaffen, woraus Sympathie und schließlich Zuneigung wächst. Um das zu dolmetschen, dafür sind wir da, und da liegt auch der Unterschied zur Konkurrenz.

Viele Leser mögen sich fragen, was macht Bernd Waschatko jetzt?

Bernd: Ich bin weiterhin mit im Büro tätig. Da meine Frau im Nordosten Land besitzt, werde ich jedoch in Zukunft ab und an dort verweilen. Um im Büro einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, habe ich die Firma an Khun Wanlada übergeben. Die Arbeit hat mir immer sehr großen Spaß gemacht. Es ist etwas Tolles, wenn man sieht, wie sich Partnerschaften entwickeln. Nichts ist schöner, als wenn nach drei Jahren ein zufriedener Kunde wiederkommt und sagt, dass das Ganze gut gelaufen ist und sich für die Hilfe und das komplette Rundumpaket bedankt, das eben nicht nur aus der bloßen Visa-Beschaffung besteht. Deshalb möchte ich hier auch nicht vorschnell raus, sondern stehe auch weiterhin noch als männlicher Ansprechpartner zur Verfügung.

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