Kritik an Green-Card-Verlosung

Foto: epa/Michael Reynolds
Foto: epa/Michael Reynolds

WASHINGTON (dpa) - Nach der Terrorattacke in New York mit acht Toten will US-Präsident Donald Trump die «Green-Card-Lotterie» abschaffen. Die Verlosung verschafft jährlich bis zu 50.000 Ausländern aus aller Welt einen dauerhaften Aufenthaltsstatus mit Arbeitserlaubnis in den USA. Davon profitieren jedes Jahr auch viele Deutsche.

«Der Terrorist kam in unser Land über das sogenannte «Diversity Visa Lottery Program», schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter. Er wolle stattdessen ein System, dass auf den beruflichen Fähigkeiten der Bewerber basiere. Der demokratische Senator Chuck Schumer habe 1990 die Green-Card-Lotterie eingeführt. «Wir müssen diesen Wahnsinn stoppen», schrieb Trump am Mittwoch.

Bei der Verlosung müssen Bewerber in ihrem Antrag umfangreiche Angaben machen, die hart überprüft werden, etwa auf kriminellen Hintergrund. Die Verteilung der zur Verfügung stehenden Green Cards (Aufenthaltserlaubnisse) erfolgt über Länderquoten. Bewerber aus Ländern, die in den Vorjahren ohnehin mehr als 50.000 Migranten in die USA entsandt haben, können nicht teilnehmen, darunter gegenwärtig Länder wie Bangladesch, Indien, die Philippinen oder Großbritannien.

Ein 29 Jahre alter Mann aus Usbekistan war am Dienstagnachmittag mit einem Pick-Up-Truck in New York in eine Menschenmenge gefahren und hatte acht Menschen getötet und elf weitere verletzt. Nach Trumps Angaben war er über die Lotterie ins Land gekommen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Jürgen Franke 02.11.17 21:48
Bemühungen, sich aus dieser, von Dir lieber Jack,
ausgezeichnet beschriebenen Position, zu befreien, kann ich leider auch nicht erkennen, zumal wir einen Bundespräsidenten hatten, der auf der Sicherheitskonferenz in München seinerzeit noch die Meinung vertrat, dass Deutschland weltweit mehr Verantwortung übernehmen müsse. Übersetzt heißt das nichts anderes, als das deutsche Soldaten noch mehr in aller Welt strammzustehen haben, denn die Amis können nun nicht überall in der Welt Unruhe stiften. Der Oberbefehlshaber der Nato sitzt nun mal in den USA, lediglich ein Generalsekretär empfängt die Richtlinien als Befehlsempfänger in Brüssel.
Norbert Kurt Leupi 02.11.17 21:02
Betrachtungen /Herr J.Franke
Geehrter Jürgen ! Aus der Sicht der USA ist Deutschland besetztes Land .Das schmerzt natürlich (Dich nicht !) einige deutsche Leser , ist aber trotzdem die derzeitige Situation ! Die Amis haben Stützpunkte in Deutschland und das Handy der "Mutter der Nation " Angie wird von der NSA abgehört ! Und wenn die Amis sagen , wir gehen an den Hindukusch ,dann müssen die deutschen Soldaten losziehen und Afghanen erschiessen , obschon sie mit denen zuvor noch nie Probleme hatten . Das heisst klipp und klar , Deutschland hat hier leider eine Position des Vasallen übernommen : Und man hat grösste Mühe sich aus dieser Position zu befreien ! Wie betrachtest Du das?
Jürgen Franke 02.11.17 16:57
Grundsätzlich sollte bei der Betrachtung der USA
unterschieden werden, wer gemeint ist. Ich habe beruflich die USA viele Jahre bereist und kann nur bestätigen, dass ich es dort mit überaus freundlichen und aufgeschlossenen Menschen zu tun hatte. Die Ferien haben einige Kinder meiner Geschäftspartner oftmals in Deutschland verbracht. Betrachtet man jedoch die Administration der USA, insbesondere unter Trump so stellt man sich oft die Frage, wie es weitergehen soll.
Mike Dong 02.11.17 15:36
@on-anong ruedet
@on-anong: Waren Sie schon mal in den USA ? Ich habe da viele Jahre mit amerikanischer Familie gelebt. Die USA sind in fast allen Bereichen eins der besten Länder der Welt, insbesondere wenn man genügend Geld hat. Die besten Universitäten, man wohnt im eigenen Haus mit Garten, das Essen, die Landschaft, die Gastfreundschaft. Klar ist nicht alles Gold, aber für viele Leute ist die USA eben ein Traum. Die Leute, die die USA nicht mögen, waren wahrscheinlich noch niemals da. Oder evtl nur als Touri.