WIESBADEN (dpa) - Die ehemalige UN-Chefanklägerin Carla Del Ponte ist mit dem Hessischen Friedenspreis ausgezeichnet worden. Der Preis wurde der 71-jährigen Schweizerin am Freitag im Landtag des westdeutschen Bundeslandes Hessen in Wiesbaden verliehen.
Del Ponte habe keinen Konflikt gescheut, um Opfern von gravierenden Menschenrechtsverletzungen zu Gerechtigkeit zu verhelfen, hieß es in der Begründung.
«Ihr ging es nicht so sehr um die kleinen Mitläufer, sondern um diejenigen, die an den Hebeln der Maschinerie des Bösen saßen», sagte die Vizepräsidentin des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte, Angelika Nußberger.
Del Ponte war von 1999 bis 2007 Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien, von 1999 bis 2003 war sie für die Aufarbeitung von Kriegsverbrechen in Ruanda zuständig. Zuletzt war sie Sonderermittlerin zu Kriegsverbrechen in Syrien.
Der mit 25.000 Euro dotierte Friedenspreis war 1993 vom ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Albert Osswald (SPD) ins Leben gerufen worden und wird jährlich an Menschen verliehen, die sich um Völkerverständigung und Frieden verdient gemacht haben.
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