Krebsfrüherkennung und Prävention

Darmkrebs ist eine der am besten erforschten Krebsarten beim Menschen

Fotos: Bumrungrad
Fotos: Bumrungrad

BANGKOK: Krebs ist eine Tumorerkrankung, die mit steigender Tendenz besonders in den westlichen Ländern auftritt. In den USA ist Krebs nach Herztod inzwischen die zweithäufigste Todesart. Studien belegen, daß das Entstehen von Krebs, dessen Häufigkeit mit dem Lebensalter zunimmt, auch mit westlichen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zusammenhängt. In den ärmeren Ländern, in denen die Lebenserwartung geringer ist, gehört Krebs nicht einmal zu den zehn tödlichs­ten Krankheiten. Allerdings läßt sich bei kaum einer anderen Krebserkrankung durch Früherkennung soviel erreichen wie bei Darmkrebs.

Wie entsteht Darmkrebs?

Als solchen bezeichnen wir einen bösartigen Tumor im Dickdarm oder Mastdarm. Im Dünndarm ist Krebs äußerst selten. Da Darmkrebs inzwischen zu den am besten erforschten Krebsarten beim Menschen zählt, wissen wir heute, daß er sich zu ca. 90 Prozent aus zunächst gutartigen Darmpolypen entwickelt. Die Entstehung von Darmkrebs kann bis zu 10 Jahre dauern. Genveränderungen an den Schleimhautzellen der Darmwand führen letztlich zum Verlust der natürlichen Wachstumskontrolle der Zellen, so daß sich diese als Krebszellen bösartig und zerstörerisch ausbreiten können. Wer allerdings im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung über sein Risiko Bescheid weiß und die Empfehlungen des Arztes/ der Ärztin befolgt, bei dem hat Darmkrebs nur eine geringe Chance.

Mit zunehmenden Lebensalter nimmt die Häufigkeit von Darmkrebs zu. Ab einem Alter von 50 Jahren tritt er insbesondere bei Menschen auf, die ein erhöhtes familiäres Risiko aufweisen. Circa 30 Prozent der Darmkrebsfälle geht auf eine erbliche Veranlagung zurück. Frühzeitige, regelmäßige Untersuchungen lassen Darmkrebs und dessen Vorstufen rechtzeitig erkennen.

Was sind die Anzeichen für Darmkrebs?

Die Anzeichen für Darmkrebs sind meist sehr diskreter Art und oft erst in späten Stadien augenscheinlich: Blut im Stuhl, oder generell Veränderungen der Stuhlgewohnheiten können ebenso als Hinweis gewertet werden, wie ein unerklärlicher Wechsel von Durchfall und Verstopfung.

Dr. Rujapong Sukhabote vom Bumrungrad-Krankenhaus während einer Koloskopie.
Dr. Rujapong Sukhabote vom Bumrungrad-Krankenhaus während einer Koloskopie.

In mehr als 90 Prozent der Fälle entwickelt sich Darmkrebs aus sogenannten Darmpolypen. Darmpolypen sind Schleimhautvorwölbungen, die aus der Darmschleimhaut ins Darminnere ragen. Solche Polypen sind keine Seltenheit und müssen nicht unbedingt bösartig sein. Je älter ein Mensch wird, desto häufiger kommen Polypen vor.

Zur Diagnose können Stuhlproben, Koloskopie, CT Koloskopie oder Sigmoidoskopie dienen. Die genaueste Erkenntnis über Polypen und Darmkrebs in der Entstehung bringt eine Darmspiegelung (Koloskopie), die ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig empfohlen wird und für den Fall, daß alles unauffällig ist, nur alle zehn Jahren wiederholt werden muss.

Im Bumrungrad Krankenhaus werden Koloskopien und andere Untersuchungen in der Abteilung für Verdauungskrankheiten (Digestive Disease Center) durchgeführt. Die Prozedur selbst dauert etwa 30-60 Minuten, allerdings werden Patienten gebeten, jeweils 2 Stunden vorher zur Vorbereitung als auch nachher zur Beobachtung einzuplanen.

Bei der Untersuchung kann der Arzt Polypen im Darm entdecken und auch gleich entfernen. Das flexible Koloskop – eine Art dünner Kunststoffschlauch – hat einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter und eine Länge von zirka 1,2 Metern. In allen guten Krankenhäusern wird heute ein Video-Koloskop verwendet, das an der Spitze einen Videochip besitzt und das Bild auf einen Monitor überträgt. Auf diese Weise kann der Patient/ die Patientin die Untersuchung mitverfolgen. Ein Arbeitskanal ermöglicht das Einführen von kleinen Instrumenten (Zangen und Schlingen), mit denen Gewebeproben bzw. Polypen entnommen werden können. Das entnommene Gewebe wird anschließend in einem Labor untersucht, um zu überprüfen, ob es gut- oder bösartig ist. Ist eine Operation fällig, wird diese heute in der Regel ebenfalls ambulant durchgeführt. Der Patient/ die Patientin sollte sich in bestimmten Zeitabständen erneut einer Darmspiegelung unterziehen, da sich Polypen von Neuem entwickeln können.

Ist eine Darmspiegelung vorgesehen, sind hier die wichtigsten Vorbereitungen zusammengefaßt. Vor dem Termin müssen Patienten/ Patientinnen viel trinken und am Tag der Darmspiegelung schließlich darf zuvor nichts mehr gegessen werden. Um den Darm zu reinigen, müssen Patienten vor der Untersuchung zusätzlich eine Abführlösung einnehmen. Der Ablauf wird Ihnen vor einer Darmspiegelung genau erklärt.

Was ist zu tun, um das persönliche Risiko für Darmpolypen zu senken?

Studien haben ergeben, daß Menschen, die sich regelmäßig körperlich betätigen, weniger Polypen im Darm haben. Bereits 30 bis 60 Minuten moderate Bewegung am Tag reichen, um das Risiko für Polypen und Darmkrebs zu senken. Auch eine ausgewogene Ernährung, die sich aus reichlich Gemüse und Obst zusammensetzt sowie ballaststoffreich ist, schützt vor Darmpolypen. Wer zusätzlich auf sein Gewicht achtet, nicht raucht und nur ab und zu ein Glas Wein oder Bier trinkt, kann ebenfalls Darmpolypen entgegenwirken.

Dieser Artikel kann nur allgemeine Hinweise geben und das Gespräch mit Ihrem Arzt nicht ersetzen. Bitte klären Sie mit Ihrem Arzt ihr persönliches Gesundheitsrisiko und diskutieren Sie wann eine Koloskopie anzuraten ist.

Die vorliegende Gesundheitskolumne wurde in Zusammenarbeit mit Herrn Roland Hohmann vom Bumrungrad International Hospital in Bangkok geschrieben. Für weitere Fragen zu den Vorsorge- und Gesundheitsprogrammen steht ein deutschsprachiger Kundenservice zur Verfügung. Kontakt, E-Mail: infogerman@bumrungrad.com.

33 Sukhumvit Road Soi 3

Bangkok 10110

Tel.: 02-667.2000

www.bumrungrad.com

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Klaus-Peter Kostag 04.08.15 23:53
Krebs mittels Placebo verniedlichen
Es werden in vielen wissenschaftlichen Quellen Essbares und Nahrungsmittel beschrieben, die angeblich Krebs vorbeugen und/ oder heilen.
zuim Bleistift:
Vitamin B 17 (in bitteren Kernen)
geraspelte Zitrone
simpelster Beifuß, (ja, dieses europaweite Unkraut!)
Moringa oleifera,
Stachelannone (Graviola) und die Samen der Früchte des australischen
Blushwood-Baumes.
Eines oder mehrere dieser leicht zu beschaffenden Esswaren, selbst wenn es denn nur Placebos wären, auf unseren Speiseplan setzen.
Versuch macht klug.
Eines jedoch ist ganz sicher bewiesen:
Es ist weit schwerer sich das krebsfördernde Rauchen und Saufen ab-, als sich das Placebos essen anzugewöhnen.

Klaus-Peter Kostag