Krankenhaus zog Reisepass von schwangerer Touristin ein

Foto: Workpoint News via Sanook
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KOH PHANGAN: Ein privates Krankenhaus auf Koh Phangan ist von seiner 100.000-Baht-Forderung an eine britische Touristin zurückgetreten, die nicht genug Geld hatte, um die Rechnung zu begleichen.

Die Frau war im dritten Monat schwanger und hatte die Full Moon Party besucht. Wegen einer Blutung in der Gebärmutter suchte sie die Klinik auf, zudem litt sie an Ohnmachtsanfällen. Sie erklärte, dass sie nur wenig Geld, jedoch eine Reisekrankenversicherung abgeschlossen hätte. Die Ärzte überwiesen die Frau in ein Partnerkrankenhaus nach Koh Samui. Als ihr die Rechnung in Höhe von 103.319 Baht überreicht wurde, stellte sich heraus, dass ihre Reisekrankenversicherung im Fall einer Schwangerschaft keine Kosten übernimmt.

Da die Frau kein Geld hatte, zog das Krankenhaus ihren Reisepass ein und drohte ihr mit rechtlichen Schritten, weshalb sie nicht ihren Heimflug nach Großbritannien antreten konnte. Freunde sammelten für sie 20.000 Baht und verhandelten mit dem Krankenhaus über einen Preisnachlass. Als thailändische Bekannte der Frau die Touristenpolizei über den Fall informierten und auch Reporter von Workpoint News hinzugezogen wurden, rückte das Krankenhaus von seiner Geldforderung ab, gab der Touristin sogar ihr Geld wieder und händigte den Reisepass aus.

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Leserkommentare

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Jürgen Franke 17.12.16 21:36
Herr Wenz zu diesem Thema hat
Herr Ern am 13.12. in einem Satz eigentlich ausreichend Stellung genommen, so dass dem nichts mehr hinzu zufügen ist Ihre Interpretation dieses Vorganges kann ich nicht nachvollziehen auch wenn Sie wieder einmal den Versuch unternehmen, auf ein, nicht vorhandenes, Sozialversicherungsabkommen hinzuweisen.
Jürgen Franke 16.12.16 10:36
Liebe Frau Vogt, ich danke Ihnen, dass
Sie mit Ihrem Kommentar den Bericht von Herrn Jahner noch ergänzen konnten und nochmals auf die "nicht ganz feine englische Art" der Dame hingewiesen haben..
Benni Vogt 15.12.16 20:10
@ Jürgen Franke 13.12.16 23:35
" Diesem Bericht sollten sie jedoch Glauben schenken. "
Leider stimmt dieser Bericht nicht mit der Wirklichkeit überein! Dieser Bericht besagt, dass sie von der Fullmoon Party kam und dann ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Der Bericht wurde am 13.12. veröffentlicht, Fullmoon Party war aber am 14.12.
Ihre Versicherung hat die Zahlung nicht wegen der Schwangerschaft verweigert, sondern weil die Versicherungsdauer von 45 Tagen überschritten wurde. Hätte die arme schwangere Frau mal Ihre Unterlagen durch gelesen oder eine Versicherung über die vollen 3 Monate ihrer Reise abgeschlossen, wäre das alles nicht passiert. Zudem hat sie ihren Heimflug nicht verpasst, der geht erst im Januar 2017. Ohne Geld und schwanger nach Thailand reisen, auf Parties gehen und nicht zu wissen wie man eigentlich versichert ist aber einen auf Opfer machen und die Polizei rufen, wenn man für anfallende Krankenhaus kosten aufkommen soll, das ist nicht die feine englsiche Art.
Das Krankenhaus hat nur schnell klein beigegeben, weil sie auch ein paar Fehler gemacht hatten und alles schnell unter den Tisch kehren wollten!
Auf Phangan gibt es tatsächlich diverse Kliniken und auch ein staatliches Krankenhaus, das alle Patienten behandelt die weniger in ihrer Reisekasse haben oder die Preise der privaten Krankenhäuser nicht zahlen wollen.
Woher ich jetzt plötzlich andere Informationen habe? Eine zuverlässige Quelle in dem Krankenhaus, in dem der Vorfall stattgefunden hat!
Jürgen Franke 15.12.16 20:02
Herr Wenz, in diesem Beitrag von B. Jahner
ging es nicht darum, einzelne Rechnungsbeträge auseinander zu posamentieren und zu erklären, sondern um die Tatsache, dass hier eine gefährlich leichtsinnige Touristen versucht hat, die Kosten ihres Klinikaufenthaltes mit einer betrügerischen Manipulation zu begleichen, da sie wissen musste, dass ihre Behandlungskosten bei Schwangerschaft nicht erstattet werden.
Volker Chanthathai 14.12.16 10:44
Alles nicht so einfach
Interessant waere, welches "Partnerkrankenhaus auf Samui behandelt hat. Ich habe da so einen Verdacht.

Grundsaetzlich ist jedes Krankenhaus in Thailand verpflichtet eine Notfallbehandlung unabhaengig von der Zahlungsfaehigkeit zu Gewaehrleiten.

Der Reisepass ist Eigentum des austellenden Landes. Hier in Thailand gilt aber Thailaendisches Recht. Der Pass ist nunmal die einzige Moeglichkeit Forderungen durchzusetzen. Polizei und Strafverfolgungsbehoerden beschlagnahmen ja auch zu allererst den Pass und niemand beklagt sich.
Jürgen Franke 14.12.16 10:36
Herr Wenz, Ihre Fragen können hier leider
nicht beantwortet werden. In diesem Forum werden Redaktionsberichte kommentiert. Diesem Bericht sollten sie jedoch Glauben schenken.
Jürgen Franke 13.12.16 23:03
Obwohl dieser Fall noch einmal
eine positive Wendung genommen hat, betrachte ich diesen Vorgang nicht nur als einen Betrugsversuch der Britin, sondern auch als einen leichtsinnigen und verantwortungslosen Umgang mit ungeborenem Leben. Zweifel habe ich lediglich, ob ein Krankenhaus berechtigt ist, den Reisepass einzubehalten. Meine Erfahrungen mit den Abrechnungsmodalitäten der thailändischen Krankenhäuser sind überaus positiv. Sämtliche Behandlungskosten wurden erstattet, da sie sich in einem Rahmen bewegten, der problemlos von den Versicherungen akzeptiert wurden.
Ingo Kerp 13.12.16 16:15
Schwangere Touristin
Verstehen kann ich beide Seiten nicht. Die Touristin kennt die Bedingungen ihrer eigenen Reisekrankenversicherung nicht und nimmt als schwangere an einer Full-Moon-Party teil. Ob das in der Schwangerschaft angebracht ist, kann ich als Mann nicht beurteilen, wohl aber mir ein Urteil über die Unwissenheit bei der Versicherung erlauben. Das Krankenhaus sitzt auf einer Rechnung von über 100.000 THB und gibt sogar noch die angebotenen 20.000 THB zurück. Das verstehe wer will.
Jens Schinke 13.12.16 16:12
Immigration gefordert!
Warum wird noch immer nicht geprüft, ob die Touristen ausreichend Krankenversichert sind? Ganz einfach lösbar. Kein Nachweis -> Pauschale Versicherung kaufen...
Ohne Kauf keine Einreise....
Touristen aus Ländern mit kostenlosem Gesundheitswesen wie UK, Kanada, Schweden, etc. sind es nicht gewohnt sich darum zu kümmern...