Eine Antwort auf den Leserbrief „Ohne Gegenleistung kein Geld“ (FA08/2017):
Liebe Kommentatoren, ich als Expat darf sämtliche Steuern (wie Benzin-, Alkohol-, Grunderwerb-, Kfz-Steuern, Gebühren für Telefon, Wasser, Strom etc.) wie der Thai zahlen. Beim Einkaufen in den Supermärkten brauche ich zum Glück nicht mehr als die Einheimischen zu löhnen. Da ist eine gewisse Gerechtigkeit und Gleichheit (wie vor dem Gesetz). Ich mag die Parolen der französischen Revolution in diesem Zusammenhang.
Aber warum die erhöhten Eintrittspreise? Es sind keine Cent-Beträge! Wenn man seinen ausländischen Gästen die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten Thailands zeigen will, geht es in die Hunderte von Baht. Natürlich wissen viele Expats um die Abzocke und meiden diese Plätze, zum Schaden der Tourismusindustrie. Viele würden solche Orte, bei gerechten Preisen, häufiger besuchen.
Aber ich bin eigentlich von den Farang-Preisen kaum betroffen. Meine Thai-Kenntnisse, die Vorlage des Thai Führerscheins oder der rosa Thai-ID-Card helfen in den meisten Fällen. Trotzdem ärgere ich mich, wenn ich Berichte lese, wie einige arme Touristen ausgenutzt werden, wohl wissend, dass einige Thais stinkreich sind und nichts bezahlen. Und ob die in den Wats irgendetwas spenden...? Ich habe das noch nicht gesehen.
Zurück zum Ausgangspunkt, eine Spende für das Weltkulturerbe Ayutthaya in Höhe von 500.000 Euro aus dem reichen Deutschland ist okay – wo uns ja die Hilfsbedürftigen die Haare vom Kopf fressen. Europa zahlt der Türkei Milliarden, unter der Auflage, die Flüchtlinge zurückzuhalten. Also, warum kann man bei Spenden diese nicht mit Forderungen verknüpfen, um eine größere Gerechtigkeit für alle Einwohner zu erzielen? Wenn nicht, dann lässt man die Baudenkmäler verfallen – was gar nicht im Gegensatz zur buddhistischen Lehre stehen: „alles ist vergänglich“.
Thailand gehört leider zu den Ländern, in denen die Korruption sehr hoch ist. Zum Nutzen weniger da oben und zu Lasten der armen Mehrheit. Wenn ein Thai mitbekommt, dass die „Langnasen“ eben mehr für Eintritt als der Einheimische zahlen muss, so akzeptiert er es, wie die Zuwendungen an höher gestellte Personen. Um die Korruption zu beenden, muss man bei der Abschaffung des „Double Pricings“ beginnen.
Henry Birkenhagen, Huai Yai
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