Korruption bei der Polizei fest verankert

Foto: The Nation
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BANGKOK/PHUKET: Auf der Ferieninsel Phuket kassiert die Polizei jeden Monat Korruptionsgelder in Millionenhöhe.

Das sagte Thammarat Suwanphosri, Gründer und Administrator der Webpage „Spotlight Phuket“, auf einem Seminar der Thailändischen Journalistenvereinigung in Bangkok. Er habe Beschwerden bei Ministerpräsidenten Prayut Chan-o-cha und der Königlich-Thailändischen Polizei wegen Erpressung durch Phukets Polizei eingereicht. Beamte würden zunehmend höhere Beträge oder Vergünstigungen verlangen. Die meisten Schmiergelder werden laut Thammarat in Patong gezahlt. Zwischen 8 und 22 Millionen Baht würden jeden Monat von unterschiedlichen Branchen verlangt, auch von Migranten, Entertainment-Betrieben, Geschäften, die kopierte Waren verkauften, von illegalen Lotterieanbietern und Betreibern von illegalen Fußballwetten. Bauunternehmen müssten in Phuket für jeden Beschäftigten im Monat 1.000 Baht zahlen, inzwischen seien die Beträge auf bis zu 10.000 Baht gestiegen.

Nach Einschätzung des Referenten wird die Korruption zurückgehen, weil die lokale Wirtschaft inzwischen nachhaltiger reguliert ist und es für Migranten neue Gesetze gibt. Weil das Entertainment seine Gäste länger bewirten kann, werden die Forderungen der Beamten nach Korruptionsgelder nachlassen. Oberst Wirut Sirisawatdibutr, ehemals stellvertretender Leiter des Inspector-General’s Office und derzeit Berater für die Polizeireform, erinnerte daran, dass Korruption nicht nur die Wirtschaft treffe, sondern ebenso Verbraucher durch höhere Preise. Phuket sei bekannt für seine unterschiedlichen Arten von Korruption. So würde von Fahrern schwerer Lastwagen Geld erpresst mit der Begründung, sie beschädigten die Straßen und das Highway Department benötige jedes Jahr hohe Beträge für Reparaturen.

Zum jüngsten Korruptionsskandal auf der Ferieninsel sagte Polizei-General Suchart Thirasawat in Phuket, der Untersuchungsausschuss brauche für seine Ermittlungen Zeit. Mehreren Beamten wird vorgeworfen, 100 Millionen Baht Schmiergelder entgegengenommen und dafür 142 Ausländer, die ihre Aufenthaltsgenehmigung überzogen hatten, nicht der Immigration überstellt zu haben. Zehn Beamte wurden inzwischen vom Dienst suspendiert und nach Bangkok zum Royal Thai Police Operations Command Centre versetzt.

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