BANGKOK/KRABI: Das seit Jahren geplante Kohlekraftwerk in der Provinz Krabi wird trotz heftiger Proteste der Bevölkerung, vor allem der Tourismusbranche, gebaut.
Das hat am Freitag das für die Energiepolitik zuständige Gremium unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha beschlossen. Während der Beratung demonstrierten Hunderte Gegner des Kohlekraftwerks ab 9 Uhr vor dem Regierungssitz in Bangkok. Sie marschierten zuerst um das Gebäude und protestierten später auf dem Gehweg vor dem Government House. Akkaradej Chakjinda, einer der Anführer der Umweltschutzgruppe “Rettet Andaman vor der Kohle”, appellierte einmal mehr an die Regierung, das Projekt fallen zu lassen.
Während der Stromversorger Electricity Generating Authority of Thailand (Egat) und die Wirtschaft das geplante Kraftwerk im Bezirk Nua Khlong mit 800 Megawatt für die Stromversorgung des Süden ohne ständige Blackouts für unbedingt erforderlich halten, haben Bürger und Tourismusindustrie seit Jahren gegen ein Kohlekraftwerk als Dreckschleuder Stellung bezogen. Es werde den Tourismus in der Provinz nachhaltig negativ beeinflussen. Ausländische Urlauber kämen nach Krabi wegen der frischen Luft und wollten nicht die Abgase eines Kohlekraftwerks einatmen. Nach Angaben der lokalen Handelskammer nimmt die Tourismusbranche im Jahr über 80 Milliarden Baht ein. Die Gegner des Kraftwerks haben weitere massive Demonstrationen in Bangkok und im Süden des Landes angekündigt.
Premier Prayut Chan-o-cha sagte am Freitag, von dem Projekt würde die Bevölkerung profitieren und ihr würde jegliche Sicherheit garantiert.
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