Koh Larn: Müllberg wächst täglich um zehn Tonnen

Foto: stockphotokae / Fotolia.com
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PATTAYA: Nur 700 Meter vom Strand Samae entfernt wächst auf der Pattaya vorgelagerten Koh Larn der Müllberg.

Täglich um zehn Tonnen. Denn die Stadtverwaltung ist nicht in der Lage, den auf der Insel anfallenden Abfall zum Festland zu bringen. Mitten auf der Koh Larn stinkt es zum Himmel, wird in einer Senke der Wohlstandsmüll abgeladen. Der Stadt steht nach einem Bericht der Bangkok Post für den Transport des Mülls zum Festland nur ein Schiff zur Verfügung. Es verlässt jeden Nachmittag die Insel mit 20 großen Containern, die jeweils ein Tonne aufnehmen können. Doch der boomende Tourismus bringt der Koh Larn täglich 30 Tonnen Abfall. Der wachsende Müllberg ist auf der 5,6 Quadratkilometer großen Insel nicht das einzige Problem. Wie Medien weiter berichten, entsorgen einige Restaurants, Bungalows  und Haushalte Müll und Abwässer im Meer. Auf der vier Kilometer langen und bis zu zwei Kilometer breiten, hügeligen Insel leben 3.000 Menschen in 1.000 Haushalten. Und jeden Tag kommen bis zu 5.000 thailändische und ausländische Urlauber, vor allem Russen, Koreaner, Inder und Chinesen.

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Jürgen Franke 30.06.15 16:39
Herr Keasling,
Ihre historische Betrachtungsweise ist zwar sehr interessant für Ihre Enkel, hilft uns aber bei den Problemen hier in Thailand nicht weiter. Auch wenn Sie, wie so oft, darstellen, dass lediglich die Touristen die Müll Verursacher also die Schuldigen seien. Dass bei Ihnen jetzt der Plastikmüll verbrannt wird, habe ich übrigens geflissentlich überlesen. Bei Ihrer Betrachtungsweise übersehen Sie wieder einmal ganz bewusst, dass die Thais diese dreckmachenden Touristen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ins Land geholt haben. Und wundern sich jetzt, dass sie selbst im Dreck ersticken. Begreifen Sie doch das endlich. An anderer Stelle habe ich schon mal, für einfache Gemüter, formuliert: "Wenn man Gäste einlädt, muss man auch für Toiletten sorgen". Ich hoffe, dass ich mit diesen Ausführungen, die Schuldfrage, auch für Sie, geklärt habe.
Jürgen Franke 30.06.15 14:37
Richtig Herr Lampe
mein Mülleimer sieht genau so aus. Inzwischen stehen 4 Mülltonnen in der Garage. Trotzdem haben wir noch für Elektromüll eine separate Entsorgungsstelle. Dass das nicht alles kostenlos ist, werden die Thais auch noch lernen. Hauptsache ist aber, dass der Müll entsorgt wird. Egal was es kostet. Die Kosten werden dann, wie üblich auf alle Verbraucher umgelegt. So einfach ist es. Jammern hilft da nicht weiter. Alle werden es spüren, auch die Touristen, wenn es dann mal endlich dazu kommt, dass der Müll anständig entsorgt wird.
Andreas Keasling 30.06.15 13:36
Historisch gesehen, kennen Thai keinen Müll und keine Müllentsorgung..
denn Müll der entsorgt werden muss, haben erst die Touristen eingeführt. Der Vater meiner Frau erzählt mir noch, wie er in den Isaan zog und dort nur Urwald vorfand, den er gerodet hat und Obstbäume anpflanzte. Zusammen mit vielen andern Thai die Land brauchten. Müll gab es zu dieser Zeit nicht. Eine Bananenschale war kein Müll, den man einer Müllentsorgungsfirma übergeben musste die dann für die sortengerechte Entsorgung sorgte, sondern man warf die Bananenschale dort weg wo man saß, in den Wald eben. Erst die Touristen sorgten mit ihren in Plastik verkauften Gummibärchen, in Plastik verpackten Joghurt Bechern und Milchtüten für den Müll den die Thais auch heute noch dort entsorgen wo sie gerade sitzen. Ich weiss, es dauert, aber ich habe selbst im Isaan Dörfer gesehen die so sauber sind, dass sie vorbildhaft für einen Deutschen ort in Deutschland sein könnten. Denn auch bei uns gibt es viele Menschen die ihren Müll und ihre Plastikflaschen einfach so in die Umgegend werfen. Mittlerweile sammelt auch mein Schwiegervater den Müll und hält seine Farme sauber. Aber er sammelt den ganzen Plastik-Kram in einem großen Betonbehälter und einmal im Jahr wird alles verbrannt was nicht verwertet werden kann, in der Hauptsache Mülltüten und Milchumverpackungen aus Plastik, wie Joghurt usw. Ich kenne noch die Zeit in der es auch in Deutschland keine Müllberge gab. Milch wurde in der Milchkanne geholt, Butter im Butterglas, Zucker in der Papiertüte, Weizen und Roggen bezw. Fertigmehl in der Papiertüte und Fleisch beim Metzger gabs auch in die eigene Schüssel die man mitgebracht hat. NULL MÜLL. Denn die Papiertüten wurden im eigenen Ofen verbrannt. Erst die Fertigwarenindustrie hat MÜll produziert. Und wir haben das in die ganze Welt exportiert, auch nach Thailand. Woirüber also beschweren Sie sich? Darüber dass die Thai nun unser Müllverhalten angenommen haben, aber noch nicht die Verwaltung aufgebaut haben den auch zu entsorgen?
Jürgen Franke 30.06.15 08:49
Lieber Dieter,
Du bringst es auf den Punkt. Wenn ich durch die Nebenstraßen in Patong gehe, sehe ich wie die Thais leben. Aufgrund des Wetters zur Zeit hängt die Wäsche den ganzen Tag vor der Tür. Eigentlich nicht so schlimm, wenn nicht daneben auch gleich der Abfall liegen würde. Neben Küchenabfall eben auch alte Möbel etc. Für mich eine Frage der Bildung und der Disziplin. Ich gehe mal davon aus, dass der Müll sicherlich mal entsorgt werden wird. Bin aber gespannt, was mit den halbfertigen Häusern und den leerstehenden Hotels gemacht wird, wenn der, von den Geldgebern, erwartete Touristenstrom ausbleibt. Ein trostloser Anblick.
Dieter Strathe 29.06.15 12:22
Müll in Thailand
Der Müll liegt nicht deshalb überall herum weil so viele Touristen kommen. Selbst wenn kein einziger Tourist käme, läge überall Müll herum. Ich wohne im Isaan und kann sagen, dass, sobald ein Thai auftaucht, Müll herumliegt. Er ist noch gar nicht richtig da, hat noch nicht "Guten Tag" gesagt, schon lässt er seinen Dreck fallen.
Andreas Keasling 29.06.15 11:23
Die Thais werden nicht die Ersten und nicht die letzten sein,..
die feststellen müssen, dass nur teurer Tourismus in der Lage ist die Kosten zu decken die dieserTourismus auch entstehen lässt. Umweltkosten außer Acht zu lassen geht auf Dauer nicht. Das mussten auch wir Europäer erfahren als die Grünen anfingen Umweltschutzgesetze einzufordern und letztlich auch durchzusetzen, gegen den energischen Widerstand der damals wirtschaftsfreundlichen und etablierten Parteien CDU und FDP.