Kerber im Halbfinale der Australian Open

Foto: epa/Epa-efe/tracey Nearmy
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MELBOURNE (dpa) - Das ging erstaunlich schnell. Für ihren Halbfinal-Einzug bei den Australian Open braucht Angelique Kerber nur 51 Minuten. Die letztjährige US-Open-Finalistin Madison Keys ist völlig überfordert.

Mit einem 6:1, 6:2 in nur 51 Minuten hat Angelique Kerber das Halbfinale der Australian Open erreicht. Die ehemalige Weltranglisten-Erste und zweimalige Grand-Slam-Siegerin ließ am Mittwoch in Melbourne der Amerikanerin Madison Keys keine Chance.

«Ich bin froh, dass es nicht so lange gedauert hat. So habe ich ein bisschen mehr Zeit, mich auf das Halbfinale vorzubereiten», sagte Kerber. Dort trifft die 30-Jährige am Donnerstag (ca. 6.00 Uhr
MEZ/Eurosport) auf die Weltranglisten-Erste Simona Halep aus Rumänien, die sich gegen die Tschechin Karolina Pliskova 6:3, 6:2 durchsetzte. «Das wird keinen Unterschied machen, dass ich jetzt keinen Tag frei habe, das bringt den Rhythmus nicht durcheinander», sagte Kerber.

Bei den Herren erreichte Chung Hyeon als erster südkoreanischer Tennisprofi das Halbfinale eines Grand Slams. Der 21-Jährige setzte sich gegen den Amerikaner Tennys Sandgren klar mit 6:4, 7:6 (7:5), 6:3. In der Vorschlussrunde trifft Chung am Freitag auf Titelverteidiger Roger Federer aus der Schweiz oder den Tschechen Tomas Berdych. In der dritten Runde hatte Chung den Hamburger Alexander Zverev bezwungen und im Achtelfinale den sechsmaligen Australian-Open-Champion Novak Djokovic aus dem Turnier geworfen.

Mit Zverev war Kerber zum Saisonstart beim Hopman Cup in Perth bis in das Finale eingezogen und hatte dort all ihre Einzel gewonnen. Durch ihren 14. Sieg in Serie in diesem Jahr steht bereits jetzt fest, dass sie von Platz 16 der Weltrangliste in die Top Ten zurückkehren wird. «Das habe ich eben gerade gehört, das freut mich natürlich, aber damit beschäftige ich mich im Moment ehrlich gesagt nicht», sagte Kerber, die nach ihrem sportlichen Krisenjahr 2017 auch Julia Görges wieder als deutsche Nummer eins ablösen wird.

Bei den Australian Open jedenfalls tritt Kerber bislang so auf wie vor zwei Jahren, als mit ihrem ersten großen Titel der Aufstieg in die Weltspitze begann und nach dem US-Open-Sieg 2016 mit der Spitzenposition in der Weltrangliste gekrönt wurde. Das vergangene Jahr mit nur einem Finaleinzug und dem zwischenzeitlichen Sturz aus den Top 20 der Branchenwertung jedenfalls hat Kerber verdrängt.

In Melbourne beeindruckte sie in jedem ihrer Matches: In der ersten Runde war es eine undankbare Aufgabe gegen eine andere Deutsche (Anna-Lena Friedsam), danach ging es gegen die Kroatin Donna Vekic und ihren Ex-Trainer Torben Beltz. In der dritten Runde hieß die Gegnerin Maria Scharapowa, im Achtelfinale kassierte Kerber gegen die Taiwanesin Su-Wei Hsieh ihren ersten Satzverlust, drehte das Match nach 4:6, 4:5 aber noch und gewann am Ende 4:6, 7:5, 6:2.

«Nach so einem schweren Match ist es umso schöner, dass ich das jetzt in zwei Sätzen gewonnen habe», sagte Kerber nach ihrer Klasse-Leistung gegen die letztjährige US-Open-Finalistin Keys.

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