BANGKOK: Fremd im eigenen Land kam sich ein thailändischer Universitätsdozent vor, der mit seinen Studenten den Tempel des Smaragd-Buddhas (Wat Phra Kaeo) im alten Königspalast besuchte, um ihnen das nationale Kulturgut näherzubringen.
Zu seiner Enttäuschung gab es keine Informationsbroschüren auf Thailändisch, sondern ausschließlich in ausländischen Sprachen. Niemals endende Touristenströme, vorwiegend chinesische Urlauber, machten zudem das Studieren der historischen Tempelanlage unmöglich. „Alles dort ist touristenorientiert“, beklagte der Akademiker auf dem sozialen Netzwerk Facebook. Der Wihan war so überfüllt, dass es nicht möglich war, der Buddhastatue Respekt zu erweisen. Als sich einer seiner Studenten beschwerte, dass das in dem Tempel zum Kauf angebotene Trinkwasser weit über dem normalen Marktpreis liegen würde, reagierte einer der Verkäufer aggressiv und sagte: „Verschwinde, wenn Du nichts kaufen möchtest. Wir werden es den TourisÂten verkaufen.“ Der Dozent zeigte sich über das geldgierige Verhalten des Personals sehr enttäuscht und stellte fest, dass der Tempel als Touristenattraktion und nicht als religiöse Stätte geführt wird. Der Beitrag sorgte in der Facebook-Community für große Aufmerksamkeit. So forderten einige User feste Termine, an denen der buddhistische Tempel von Ausländern besucht werden darf.