Katastrophen treffen Swiss Re schwer

Foto: epa/Eddy Risch
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ZÜRICH (dpa) - Stürme und Erdbeben in Mittel- und Nordamerika treffen die Rückversichererbranche schwer. Allein bei Swiss Re beläuft sich die Versicherungssumme auf 3,6 Milliarden US-Dollar. Das nährt jedoch Hoffnungen auf eine Preiswende.

Nach der jüngsten Hurrikan-Serie und den Erdbeben in Mexiko muss sich die Rückversicherungsbranche nach Schätzungen des Rückversicherers Swiss Re auf Belastungen von 95 Milliarden Dollar einstellen. Die Zerstörungen schlügen allein bei dem Schweizer Unternehmen voraussichtlich mit 3,6 Milliarden US-Dollar (3,0 Mrd Euro) zu Buche, teilte der Rivale des Weltmarktführers Munich Re am Freitag in Zürich mit. Das nährte im Gegenzug Hoffnungen auf eine Wende bei den seit Jahren sinkenden Preisen im Rückversicherungsgeschäft.

Analysten erwarten nun, dass sich das Marktumfeld für Rückversicherer infolge der Katastrophen spürbar verbessern wird. Insgesamt, aber besonders im US-Katastrophengeschäft sind die Prämien in der Branche seit Jahren auf Sinkflug. Die Unternehmen hoffen seit Jahren auf eine Wende.

Der Löwenanteil der Schäden entfällt bei der Swiss Re auf die Wirbelstürme «Harvey», «Irma» und «Maria», die im August und September in den USA und auf mehreren Karibik-Inseln gewütet hatten. Für die Erdbeben-Schäden in Mexiko muss die Swiss Re voraussichtlich mit 175 Millionen Dollar geradestehen. Schäden, die die Swiss Re selbst bei anderen Unternehmen rückversichert hat, sind dabei bereits herausgerechnet. Allerdings hat der Konzern die Auswirkung auf seine Steuerlast noch nicht berücksichtigt.

Die erwartete Schadensumme von 3,6 Milliarden Dollar entspricht ziemlich genau dem Jahresgewinn der Swiss Re von 2016. Analysten erwarten, dass dem Konzern 2017 noch rund 600 Millionen Dollar Gewinn bleiben. Und er schätzt, dass die Katastrophen die Munich Re genauso teuer zu stehen kommt wie den Schweizer Rivalen.

Die Münchner hatten ihr Gewinnziel für 2017 bereits Mitte September in Frage gestellt. Für das dritte Quartal rechnet der neue Vorstandschef Joachim Wenning mit einem Verlust. Ob der für 2017 angepeilte Jahresgewinn von 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro erreicht werde, hänge vom weiteren Geschäftsverlauf ab. Auch Hannover-Rück-Chef Ulrich Wallin hat das Ziel, den dritten Milliardengewinn in Folge einzufahren, mit einem dicken Fragezeichen versehen.

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