Katalonien: Separatisten festgenommen

Foto: epa/Efe/Enric Fontcuberta
Foto: epa/Efe/Enric Fontcuberta

MADRID (dpa) - Die spanische Polizei hat in der Konfliktregion Katalonien mehrere mutmaßliche Angehörige der separatistischen Bürgerorganisationen CDR festgenommen. Bei verschiedenen Aktionen seien am Dienstag auf Anordnung des Staatsgerichtshofes mindestens sieben Menschen in Polizeigewahrsam genommen worden, berichtete die Zeitung «La Vanguardia» unter Berufung auf die Behörden. Unter den Festgenommenen sei eine mutmaßliche Anführerin der Gruppe, der Rebellion und Terrorismus zur Last gelegt werde.

Die «Komitees zur Verteidigung der Republik» (CDR) bildeten sich erstmals im vorigen Herbst anlässlich der Abhaltung des von der spanischen Justiz verbotenen Unabhängigkeitsreferendums vom 1. Oktober. Nach eigenen Angaben treten sie für eine friedliche Verteidigung des Rechts auf Selbstbestimmung der Katalanen ein. Vor allem in den vergangenen Wochen hatten sie sich an Kundgebungen, Besetzungen von Mautstationen und Straßenblockaden beteiligt und waren damit ins Visier der spanischen Staatsanwaltschaft geraten.

Innenminister Juan-Ignacio Zoido bestätigte in einem Interview des TV-Senders «Telecinco» die Aktionen gegen die CDR. Es handele sich um «gewalttätige» Gruppen, die den kubanischen Komitees zur Verteidigung der Revolution ähnelten, sagte der Minister.

Kritik lösten die Aktionen derweil nicht nur bei den Separatisten aus. Der Chef der linken Protestpartei Podemos, Pablo Iglesias, ein erklärter Gegner des Separatismus, sagte vor Journalisten: «Alle wissen, dass es in Katalonien keinen Terrorismus gibt.» Spanien gebe ein negatives Bild ab. Auf Twitter fügte er hinzu: «Währenddessen genießen Hunderte Korrupte Straffreiheit.» Der Sprecher der im Baskenland regierenden Partei PNV sprach von einem «absoluten Exzess». Studenten riefen zu Protestkundgebungen auf.

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TheO Swisshai 13.04.18 00:02
@Jürgen Franke / Irrtümer Unabhängikeit
Sie bringen da einiges durcheinander und ziehen wohl deshalb die falschen Schlüsse. Sezessionen gab und gibt es auf der Welt seit Jahrtsd. bis heute. Die meisten davon waren nicht in den Gesetzen vorgesehen und somit illegal. Wenn es nach Ihnen ginge, gäbe es heute weder die USA, noch Osttimor, noch zig weitere Staaten die in den letzten Jahrh, unabhängig wurden, zuletzt der Südsudan. Hier entspricht also Ihre Vorstellung schon mal nicht der Realität. Auch hängt die Existenzberechtigung eines Landes nicht mit der wirtschaftlichen Kraft oder der Einwohnerzahl zusammen und auch nicht mit dem Bildungsgrad der Bevölkerung. Auch hier irren Sie sich offenbar, wie gerade mit Südsudan bewiesen wurde. Ihr Verweis, bezw. Hinweis zu den Bestrebungen für ein Vereintes Europa ist ebenfalls fehl am Platz. Erstens weil die EU kein Staat ist und auch nie ein Staat vergleichbar mit den USA sein wird und zweitens sehen die Briten darin ja schon keine Zukunft mehr. Ein Bayer ist und bleibt ein Bayer ! Wenn es sein muss und weil Bayern zu Deutschland gehört ist er zwar auch noch ein Deutscher aus Bayern. Aber mit Sicherheit wird aus ihm nie ein Europäer, dem ein Präsident in Brüssel sagt was er zu tun hat damit es dann den Spaniern, auf Kosten der Bayern, auch ohne Katalonien noch gut geht. Irgendwann ist dann aber auch für den gemütlichsten Bayer fertig Lustig. Zum Schluss noch etwas zum Überdenken. Spanien braucht vielleicht Katalonien, aber wozu braucht Katalonien Spanien?
Jürgen Franke 12.04.18 23:30
Herr Raktin, die Aussage wurde im
Zusammenhang mit einer Notiz an TheO Swisshai formuliert. Die Aussage hat demnach weder etwas mit Katalonien noch mit den Katalanen zu tun.
Jürgen Franke 12.04.18 18:52
Herr Raktin, auch das erkläre ich Ihnen
gerne: Eine vernünftige Schulbildung ist die Grundvoraussetzung für die Prosperität eines Landes. Bei Betrachtung der Länder, wo zwar die Kinderzahl permanent steigt, jedoch die Mehrzahl der Menschen noch nicht einmal Lesen und Schreiben können, kann kein Wachstum erwartet werden.
Jürgen Franke 12.04.18 16:55
Herr Dong, zum Thema Katalanien habe
ich mich bereits ausführlich hier im Forum geäußert, so daß es sicherlich nicht erforderlich und sinnvoll ist, auf Ihre rhetorischen Fragen einzugehen.
Mike Dong 12.04.18 12:20
@Hr.Franke / "der König ...
hätte ein Machtwort sprechen müssen". Verwechseln Sie hier Spanien u Thailand ? Warum lassen Sie nicht die Katalanen selbst entscheiden statt auf den VON DER GEHASSTEN ZENTRALREGIERUNG in Madrid erlassenen Gesetzen zu beharren ? Wenn es keine Visionäre (SIE nennen sie wohl Rebellen) gegeben hätte, würde die Welt heute anders, und bestimmt nicht besser, aussehen. Also, lösen Sie sich mal von Ihrem Obrigkeitsdenken u diesem vorauseilendem Gehorsam.
Jürgen Franke 12.04.18 10:48
Lieber TheO, möglicherweise hängt die
Existenzberechtigung eines Landes nicht nur von der Einwohneranzahl, sondern auch von der wirtschaftlichen Kraft eines Landes ab. Kleine Staaten werden nicht die Zukunft eines Kontinentes sein. Bei der Anzahl der Bewohnen eines Landes, hat auch deren Bildungsgrad einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Existenz eines Landes.
Jürgen Franke 12.04.18 09:03
Herr Raktin, Sie dürfen voraussetzen, dass ich
ausreichend Geschichtskenntnisse habe, um mir ein Urteil bilden zu können. Auch wenn einem die politische Verhältnisse nicht passen, sind Gesetze einzuhalten. Und nur darum geht es in Katalonien. Wirtschaftlich ist Katalonien genau so wichtig für Spanen, wie Bayern für Deutschland. Spanien hat in den letzten Jahren so über seine Verhältnisse gelebt, dass dieses Land, ähnlich wie Griechenland oder Italien kurz vor der Pleite stand. Durch den Aufkauf der, eigentlich wertlosen Staatsanleihen durch die EZB, konnte Spanien gerettet werden. Umso wichtiger ist heute das wirtschaftliche starke Katalonien für Spanien. Eine Abspaltung wäre aber auch für Katalonien kein Gewinn. Da in Spanien nicht besonders fähige Personen an der Regierung sind, hätte hier der König längst ein Machtwort sprechen müssen, statt zuzusehen, wie sich die Menschen auf den Straßen Kataloniens prügeln.
TheO Swisshai 12.04.18 09:02
@Jürgen Franke / Kleinstaaten
Lieber Herr Franke, Katalonien hat ca. 7.5 Mio. Einwohner und damit fast so viele wie die Schweiz und sogar mehr als Singapur, Finnland, Norwegen und Neuseeland. Alle diese Kleinstaaten können sehr gut existieren, das sind Fakten und nicht "wenn dem so wäre". Die USA hingegen, würde ohne solche " Rebellen" und deren Unabhängigkeitskampf, überhaupt nicht geben, es wäre immer noch ein Teil Großbritanniens.
Jürgen Franke 11.04.18 22:24
Lieber TheO, wenn dem so wäre,
das Kleinstaaten gut existieren können, stellt man sich die Frage, welche Gründe haben die Menschen seinerzeit bewegt, ein vereinigtes Europa zu gründen, das jetzt so viel Anziehungskraft besitzt, dass nun alle Ostblockstaaten zur EU gehören wollen. Die USA wäre ohne die vereinigten Staaten nicht denkbar.
TheO Swisshai 11.04.18 18:39
@Jürgen Franke / Unabhängigkeit
Ohne solche "Rebellen" und "Aufwiegler" gäbe es heute nur halb so viele Staaten. Auch jeder Putsch ist gegen das Gesetz und aus manchem Rebell ist schon ein Staatspräsident geworden. Warum nicht auch bei den Katalanen? Auch Kleinstaaten können gut existieren.
Jürgen Franke 11.04.18 16:19
Diese Rebellen hätten längst
festgenommen werden müssen, da immer wieder das Volk aufgewiegelt wird. Auch wenn es einige nicht wahrhaben wollen, da Spanien nach wie vor eine Demokratie ist, haben alle Menschen die entsprechende Gesetze zu beachten. Und Gesetze werden in einem Parlament durch Abgeordnete beschlossen und nicht auf der Straße von Rebellen.