WIEN (dpa) - Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz reist nach Israel und will dort unter anderem die belasteten Beziehungen normalisieren.
Israel boykottiert Minister der rechten Partei FPÖ, mit der Kurz in einer Koalition regiert. FPÖ-Politiker haben mit antisemitischen Äußerungen schon öfter für Empörung gesorgt. Mit Ministerien, denen die FPÖ vorsteht, verkehrt Israel nur auf Beamtenebene. Die Reise findet vom 9. bis 12. Juni statt, wie Kurz am Sonntag auf Twitter und Facebook mitteilte. Kurz ist Chef der konservativen ÖVP, die bei der Wahl im Oktober stärkste Partei wurde.
Österreich habe eine «besondere historische Verantwortung, die schrecklichen Verbrechen des Holocaust niemals zu vergessen», sagte Kurz der Nachrichtenagentur APA. Er werde in Jerusalem auch die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besuchen und österreichische Überlebende des Holocaust treffen. Kurz hatte Israel vor zwei Jahren als Außenminister besucht. Sein Verhältnis zu dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu gilt als sehr gut. Sie trafen sich im Februar am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Damals sagte Kurz, Ziel sei eine völlige Normalisierung der Beziehungen.
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