Manila/Montreal (dpa) - Ein vor sieben Monaten auf den Philippinen entführter Kanadier ist von mutmaßlichen Islamisten enthauptet worden.
Kanadas Premierminister Justin Trudeau verurteilte die zunächst durch Medienberichte publik gewordene Ermordung am Montag als «abscheuliche Tat». Näher äußern wollte er sich zu dem Fall nicht - auch um das Leben weiterer Geiseln nicht zu gefährden, die sich nach wie vor in den Händen von Anhängern der Terrorgruppe Abu Sayyaf befinden.
Trudeaus Landsmann war im September zusammen mit einem weiteren Kanadier, einem Norweger und einer einheimischen Person auf der philippinischen Urlaubsinsel Samal verschleppt worden. Kanadischen Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Enthaupteten um eine ehemalige Führungskraft aus der Bergbaubranche. Die philippinische Polizei geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der 68-Jährige nach Ablauf eines Ultimatums zur Zahlung eines Millionen-Lösegelds umgebracht wurde. Sein abgetrennter Kopf wurde vier Stunden nach Verstreichen der Frist in einem Dorf auf der Insel Jolo entdeckt.
Die Abu-Sayyaf-Miliz ist für einige der schwersten Terrorangriffe auf den Philippinen verantwortlich und entführt seit Jahren Ausländer, um Lösegeld zu erpressen. Im Sommer 2014 schworen ihre Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Treue.