Kaiser Akihito trifft Hinterbliebene japanischer Vietnam-Veteranen

Foto: epa/Minh Hoang / Pool
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HANOI (dpa) - Mehr als 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat sich Japans Kaiserpaar mit Hinterbliebenen japanischer Kriegsveteranen getroffen, die ihre Familien in Vietnam zurücklassen mussten. Bei ihrem ersten Besuch in Vietnam überhaupt kamen Kaiser Akihito und seine Ehefrau Michiko am Donnerstag in Hanoi mit 15 Angehörigen zusammen. Darunter war auch Nguyen Thi Xuan, die 92-jährige Witwe eines ehemaligen Soldaten. Der Kaiser sprach dabei von «schwierigen Zeiten der Vergangenheit».

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, mit dem Japans Besatzungszeit in Indochina zu Ende ging, blieben etwa 600 japanische Soldaten in Vietnam zurück. Viele entschieden sich dafür, aufseiten der kommunistischen Vietminh-Guerilla gegen die französischen Kolonialherrn zu kämpfen. Oft kamen sie bis zur Erlangung der Unabhängigkeit 1954 ums Leben. Von den Überlebenden gingen die meisten nach Japan zurück, ohne dass sie Frauen und Kinder mitnehmen durften.

Der japanische Kaiser sagte bei der Begegnung: «Ich bin zufrieden und bewegt, wenn ich sehe, dass Sie Ihre Kinder dabei haben und ihnen beigebracht haben, den Frieden zu lieben. Und dass Sie sie weiterhin in diesem Geist erziehen.» Unter den Gästen war auch Tran Duc Dung, der 63-jährige Sohn eines japanischen Vietnam-Veteranen. Er hatte seinen Vater erst bei einem Japan-Besuch 2004 zum ersten Mal sehen können.

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