Junge Schläger später oft Kriminelle

Symbolbild: Leo Lintang / Fotolia.com
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BANGKOK: Die Medien sollten ihre Berichterstattung über gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Studenten rivalisierender Universitäten reduzieren, fordern Experten. Sie vermuten, dass kriminelle Netzwerke die Berichte nutzen, um neue Rekruten auszukundschaften.

So lautet das Ergebnis eines jüngsten Seminares zum Thema Jugendgewalt. Auf dem Treffen des Youth Network For Reducing Risk Factors, des Ban Kanchanapisek Vocational Juvenile Training Centre for Boys und der Thai Health Promotion Foundation, wurden Lösungsvorschläge diskutiert, um der vorherrschenden Gewalt unter Studenten und Berufsschülern entgegenzuwirken.

Vorausgegangen war ein Vorfall am 25. August nahe der Soi Phetkasem 36 im Distrikt Phasi Charoen, bei dem zwei rivalisierende Studentengruppen aufeinandertrafen. Gemäß Augenzeugen kamen dabei Handgranaten zum Einsatz, ein Student verlor seinen linken Arm, ein anderer erlitt schwerste Verletzungen. In thailändischen Zeitungen bestimmte der gewaltsame Übergriff die Titelseiten.

Ticha Na Nakorn folgend, Direktorin des Ban Kanchanaphisek Training Centre, würden die Medien argumentieren, dass sie mit der häufigen Berichterstattung über Jugendgewalt, die Öffentlichkeit für das Problem sensibilisieren wollen. Sie hingegen empfiehlt, den Gewaltexzessen weniger mediale Aufmerksamkeit zu schenken, da auch Verbrecher und Mitglieder von Drogennetzwerken die Artikel lesen würden, um dann mit den jungen Gewalttätern in Kontakt zu treten, in der Hoffnung, sie für ihre illegalen Aktivitäten zu gewinnen.

Dem thailändischen Bildungssystem wirft sie vor, auf ganzer Linie versagt zu haben. Um der Jugendgewalt entgegenzuwirken, müssten bessere Bildungsangebote für alle Studentenschichten geschaffen werden, in denen sich die Heranwachsenden frei entfalten können und mit denen ihre Talente gefördert werden, argumentiert Ticha.

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