Japan setzt Hoffnung auf Trump-Kim-Gipfel

 Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe. Foto: epa/David Mareuil
Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe. Foto: epa/David Mareuil

TOKIO (dpa) - Auch Japan hat die Festlegung des Termins für das erste Gipfeltreffen zwischen den USA und Nordkorea begrüßt.

«Wir heißen das willkommen. Wir hoffen stark, dass dieser historische Dialog zwischen den USA und Nordkorea eine Gelegenheit sein wird, beim Problem der Atomwaffen- und Raketenprogramme und vor allem in der wichtigen Frage der Entführungen (von Japanern nach Nordkorea) voranzukommen», sagte der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe am Donnerstag laut japanischen Medien. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump bekanntgegeben, er werde mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un am 12. Juni in Singapur zusammenkommen. Bei dem bereits seit Wochen geplanten Gipfel zwischen beiden Ländern geht es um eine friedliche Lösung des jahrelangen Konflikts um das Atomprogramm Nordkoreas.

Für Tokio ist das Thema der Entführungen japanischer Landsleute nach Nordkorea in den 70er und 80er Jahren mit das größte Hindernis für eine Normalisierung der Beziehungen mit Nordkorea. Die Verschleppten sollten Spionen Pjöngjangs beibringen, Japanisch zu sprechen, und ihnen helfen, sich wie Japaner zu verhalten. Erst 2002 gestand Nordkorea bei einem überraschenden Besuch des japanischen Regierungschefs Junichiro Koizumi, 13 Menschen verschleppt zu haben.

Fünf der Japaner konnten heimkehren. Nordkorea behauptete, die acht anderen Japaner seien gestorben und es habe keine weiteren Entführten gegeben. Damit war für Nordkorea die Sache beendet. Tokio geht jedoch von 17 entführten Landsleuten aus und fordert volle Aufklärung.

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