HANOI (dpa) - Nach Protesten von Tierschützern aus aller Welt hat ein Dorf in Vietnam sein 800 Jahre altes Ritual zur Schlachtung von Schweinen entschärft.
Wie jedes Jahr im Februar wurden in dem Dorf Nem Thuong auch dieses Mal wieder zwei Tiere getötet - allerdings nicht mehr öffentlich geköpft oder in zwei Hälften geteilt, damit die Leute später Geldscheine in dem Schweineblut tränken können. Angeblich sollte das Glück und Reichtum bringen.
Diese Woche wurden die Schweine mit üblichen Methoden in einem geschlossenen Zelt geschlachtet. Dann hielten Polizisten die Leute auch davon ab, ihr Geld ins Blut zu stecken. Der Brauch geht auf eine Schlacht im 13. Jahrhundert zurück. Angeblich gelang es dem General Ly Doan Thuong mit seinen Truppen damals, eine Belagerung zu überleben, indem sie sich von Wildschweinen ernährten.
Vor der Tötung wurden die Schweine nach einem Bericht des Online-Portals «Vnexpress» in einer drei Kilometer langen Parade nochmals durchs Dorf geführt. Die Einwohner steckten den rotgefärbten Tiere dabei ein letztes Mal Kekse zu und gaben ihnen Wasser.
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