Ist Phuket überhaupt noch eine Insel?

Ist Phuket überhaupt noch eine Insel?

Mit dieser Frage wendet sich ein Thailand-Resident an die FARANG-Leserschaft:

Ohne Frage ist Phuket eine Traumdestination. Phuket hat alles, was eine solche Destination benötigt. Es gibt herrliche Strände, ein einladendes Meer und eine Infrastruktur, die keine Wünsche offenlässt. Dazu kommt das traumhafte Wetter mit viel, viel Sonne.

Kein Wunder, das Phuket Jahr für Jahr von vielen Urlaubern frequentiert wird und auch eine große Anzahl Expats es sich auf der Insel eingerichtet haben, so, wie sie sich ein Leben unter Palmen immer erträumt haben.

Bei einer Größe von über 500 qkm bietet Phuket dabei Strände, Urwald und quirlige Orte mit, fast möchte man meinen, einem Überangebot an touristischen Einrichtungen, egal ob Hotels, Restaurants, Apartments oder was sonst noch von einer solchen Urlaubsdestination erwünscht.

Selbstverständlich kommt auch all dies den auf der Insel lebenden Menschen zugute, egal ob Thais oder Expats. Somit kann ohne Frage festgestellt werden, Phuket ist ein toller Ort. Nun kommt ein Punkt, an dem sich einige Geister scheiden. Phuket wird als die größte thailändische Insel vor Koh Chang und Koh Samui bezeichnet. Von der Größe her absolut richtig aber, und das ist der Punkt, ist Phuket tatsächlich eine Insel?

Eine Insel ist, so die allgemeine Definition, eine von allen Seiten vom Wasser umgebene Landmasse. Hat eine solche Landmasse eine Verbindung zum Festland durch eine bestehende schmale Landmasse, ist die Insel keine Insel mehr, sondern eine Halbinsel. Phuket hat, durch Menschenhand geschaffen einen Damm, der mit dem Auto befahrbar ist, und hat dadurch eine Verbindung, die die Landmasse Insel mit dem Festland verbindet. Das macht sie zu einer Halbinsel.

Natürlich geht die Argumentation dahin, dass eine Insel, die eine künstliche Landverbindung, wie der Damm nach Phuket, nicht als Verlandung gilt und somit Phuket weiterhin den Status einer Insel hat. Eine Bewertung dazu drückt aus, dass künstliche Verlandungen, wie z. B. Dämme, „gewöhnlich“ nicht zur Bezeichnung Halbinsel führen. Es ist eben der Begriff „gewöhnlich“, der keine wissenschaftliche Festlegung ist, sondern nur eine vage Aussage beinhaltet, die man so oder so auslegen kann.

Die kleine spanische Insel La Isleta hat eine Landmasse von der Insel zum Festland, die das Meer im Laufe der Jahre selbst angespült hat und das Inselchen offiziell wieder zu einer Halbinsel gemacht hat. Leider lässt sich nirgendwo eine wissenschaftliche Erklärung finden, warum eine natürliche Anlandung eine Insel zur Halbinsel macht, wird dies jedoch durch Menschenhand geschaffen, gilt eine Insel weiterhin als Insel.

Entgegen landläufiger Meinung ist deshalb Phuket für mich weiterhin eine Halbinsel. Ich würde mich jedoch sofort belehren lassen, wenn mir jemand die wissenschaftliche Erklärung geben kann, wo der Unterschied zwischen natürlicher und künstlicher Verlandung liegt und aufgrund welcher Tatsache, diese Differenzierung vorgenommen wurde. Es würde mich sehr freuen, wenn ich hierzu ein klares Bild von der verehrten Leserschaft bekommen würde.

Ingo Kerp, Nakhon Ratchasima

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Tom Beringer 12.02.17 23:21
Natürlich eine Insel. Die Brücke ist auch kein Damm, und selbst wenn die Verbindung ein von Menschen gebauter Damm wäre, wäre es immer noch eine Insel per Definition.
Dominik Ecken 12.02.17 23:17
Insel oder nicht - das ist hier die Frage
Wenn das für Sie keine Insel mehr ist, ist doch alles ok. Es lebe die Meinungsfreiheit. Dann ist Sylt aber auch kein Insel. Da aber künstlich aufgeschüttete Inseln auch so benannt werden (Künstlich aufgeschüttete Insel), wäre Phuket aber allenfalls eine "Künstliche Halbinsel, formerly known as Insel"
Rupert Mohr 12.02.17 12:03
"Ich würde mich jedoch sofort belehren lassen, wenn mir jemand die wissenschaftliche Erklärung geben kann,"

Ja, aber wozu soll das gut sein? Dann können wir auch die Brücken in der Ostsee beginnen auf ihre Verbindungstauglichkeit zu untersuchen etc. etc.