Islam gegen Chinesisches Neujahr

BRUNEI: Nach dem Verbot von Weihnachtsdekorationen setzt das Sultanat Brunei mit restriktiven Regelungen für die Feiern zum chinesischen Neujahr seine Politik der Islamisierung fort.

Die chinesischs­tämmigen Bürger Bruneis durften die traditionellen Löwentänze zum Neujahrsfest nur noch zu bestimmten Zeiten und in chinesischen Einrichtungen wie Tempel aufführen. Verboten war auch das traditionelle Abbrennen von Feuerwerkskrachern. In der Freitagspredigt vor dem chinesischen Neujahr warnten die Imame die Gläubigen von der „Nachahmung“ (Tasyabbuh) den Gebräuchen anderer Religionen. Tasyabbuh kann in Brunei mit einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 13.000 Euro, bis zu fünf Jahren Gefängnis oder beidem bestraft werden. Der wachsende islamische Konservatismus des Sultanats auf der Insel Borneo erreichte im Mai 2014 mit der Einführung des Schariarechts eine neue Stufe. Die Schariagesetze gelten sowohl für Muslime als auch Angehörige anderer Religionen.

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