THAILAND: Das Interesse, am Referendum über die neue Verfassung teilzunehmen, ist augenscheinlich gering.
Bis Donnerstag konnten sich landesweit Wähler registrieren lassen, die zur Volksbefragung am 7. August ihre Stimme nicht an ihrem Wohnort abgeben können oder wollen. Behörden schätzen die Zahl der Frauen und Männer, die außerhalb ihres gemeldeten Wohnsitzes arbeiten, auf rund 20 Millionen. Von denen hat sich nur ein Prozent für die Stimmabgabe am Ort ihres Arbeitsplatzes registrieren lassen. Und es wird nicht damit gerechnet, dass Millionen Thais am 7. August ihren oftmals weit entfernten Wohnsitz aufsuchen werden.
Bürgerrechtsgruppen bezweifeln denn auch, dass die Regierung ihr Ziel einer 80-prozentigen Wahlbeteiligung erreichen wird. Zumal unter den Wählern die Unkenntnis über die Volksbefragung und die Inhalte der neuen Verfassung nach wie vor groß ist. Selbst der Tag der Stimmabgabe ist vielen Thais unbekannt.
Eine gut organisierte und finanziell starke Organisation hat gefälschte Verfassungen drucken lassen und in Umlauf gebracht. Laut Meechai Ruchupan, dem Vorsitzenden des verfassungsgebenden Ausschusses, entspricht die Titelseite der Broschüre exakt dem Original. Mechai hat illegale Druckerzeugnisse in Bangkok und Chiang Mai gefunden.