Infineon setzt auf E-Auto-Boom in China

Ein chinesisches Elektrofahrzeug an der Ladestation. Foto: epa/Wu Hong
Ein chinesisches Elektrofahrzeug an der Ladestation. Foto: epa/Wu Hong

PEKING (dpa) - Der deutsche Chiphersteller Infineon will mit einem neuen Joint Venture vom Boom bei E-Autos in China profitieren.

Der Münchner Konzern eröffnete am Freitag ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Autobauer SAIC, das in China so genannte Power-Module produziert wird. Diese Geräte steuern die Motoren von E-Autos und sorgen dafür, dass Strom aus der Batterie effizient genutzt wird.

Das Joint Venture mit dem Namen SIAPM hat seinen Hauptsitz in Shanghai, gefertigt werden soll aber in der ostchinesischen Stadt Wuxi, wo Infineon bereits ein Werk betreibt. Bisher bedient Infineon den Markt für Power-Module ausschließlich aus Warstein.

Marktforscher erwarten, dass bis 2020 jährlich zwei Millionen E-Autos und so genannte Plug-in-Hybridfahrzeuge, die mit Strom und Benzin fahren, in China vom Band laufen. Bis 2024 sollen es sogar mehr als vier Millionen sein. «Mit unserem Joint Venture werden wir unsere Kunden für Elektrofahrzeuge in China noch schneller bedienen», sagte Infineon-Vorstandsmitglied Jochen Hanebeck laut Mitteilung bei der Eröffnung des Gemeinschaftsunternehmens.

China, das schon heute der größte Markt für E-Autos ist, hat eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen, um den Verkauf von Autos mit alternativen Antrieben weiter anzukurbeln. In von Smog geplagten Großstädten wie Peking und Shanghai ist kaum noch an neue Nummernschilder für Autos mit Benzinmotor zu kommen. Käufer von E-Autos profitieren kräftig von staatlichen Subventionen. Auch verordnete die Regierung eine Produktionsquote für E-Autos.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Mekhong Mau Mau 23.03.18 21:07
80 neue Atommeiler bis 2030
@Jürgen Franke - Gefahr erkannt, also da ist wohl viel Power eingeplant. 80 neue Standard-Atommeiler und das schaffen die Chinesen auch zeitgenau. Dafür mehr Energiepower und weniger Kohlekraftwerke, laut Regierung.
Jürgen Franke 23.03.18 19:19
Wegen des Smogs sind E-Autos wichtig
für Chinas Straßen. Doch auch in China kommt der Strom aus der Steckdose, das heißt von Kohlekraftwerken.
Mekhong Mau Mau 23.03.18 15:54
E-Auto-Boom in China
Hier werden wir sicher weitaus interessantere Meldungen noch erhalten, als im blockierten Deutschland, das sich am Diesel festhält wie einst an der Dampfmaschine. Amen