Infineon investiertin neue Chipfabrik

Logo von Infineon. Foto: epa/Lukas Barth
Logo von Infineon. Foto: epa/Lukas Barth

WIEN (dpa) - Für Österreich ist es eine Investition von historischer Dimension. Infineon baut seinen Standort in Kärnten mit einer neuen Fabrik aus. Das Milliarden-Projekt soll auch ein Signal für den Standort Europa sein.

Der Chip-Produzent Infineon baut für 1,6 Milliarden Euro eine neue Fabrik in Österreich. Das teilte das Unternehmen am Freitag in Wien mit. In dem vollautomatisierten Werk am bestehenden Standort in Villach in Kärnten sollen von 2021 an Leistungshalbleiter auf extrem dünnen Scheiben entstehen, die nur ein Drittel der Dicke eines Haars haben. Damit werde die Produktion dieser sogenannten 300-Millimeter-Dünnwafer in Dresden ergänzt.

Wichtiger Grund für die Standort-Entscheidung sei die Aussicht auf schnelle Umsetzung gewesen, sagte Infineon-Chef Reinhard Ploss. «Der Bedarf ist so hoch, dass fast jeder Tag zählt.»

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sprach angesichts der Größenordnung «von einem wirklich historischen Investment». Das Projekt zeige, dass auch in Hochlohnländern große Investitionen in Schlüsseltechnologien möglich sind, sagte die Chefin von Infineon in Österreich, Sabine Herlitschka. Am Standort sollen in den nächsten Jahren 400 neue Arbeitsplätze entstehen. In Dresden sei die Produktion spätestens 2021 am Limit. Daher sei der Aufbau eines zweiten Standorts entscheidend, meinte Ploss.

Mit der Produktion der extrem dünnen Scheiben, die aktuell vor allem in der Autoindustrie gebraucht werden, hat sich der Konzern nach eigenen Angaben weltweit einen technologischen Vorsprung erarbeitet. Die Energiesparchips steuern möglichst effizient den Stromfluss in Autos, Zügen, Windkraft- und Solaranlagen sowie in Handys, Notebooks und Rechenzentren.

Infineon hat wegen der hohen Chipnachfrage jüngst die Prognose für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr 2017/18 erhöht. So rechnet der Konzern jetzt mit einem Umsatzplus von 4 bis 7 Prozent. Der Umsatz belief sich im vergangenen Geschäftsjahr auf 7,1 Milliarden Euro. Der Konzern beschäftigt rund 37 000 Mitarbeiter.

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