JAKARTA (dpa) - Indonesien hat nach einer Serie von teils tödlichen Unfällen die Arbeiten an großen staatlichen Bauprojekten landesweit ausgesetzt. Präsident Joko Widodo kündigte am Dienstag eine «komplette Überprüfung» an. Damit reagierte er auf das jüngste Unglück mit sieben Verletzten beim Bau einer neuen Mautstraße in Jakarta.
Kritiker sehen die Unfallserie im Zusammenhang mit der Präsidentenwahl 2019. Dann wird sich Widodo in dem südostaiatischen Inselstaat mit seinen mehr als 250 Millionen Einwohnern vermutlich um eine neue Amtszeit bewerben. Bis dahin sollen nach dem Willen der Regierung die großen Projekte abgeschlossen sein, was Firmen unter Zeitdruck setzt.
Der zuständige Minister Basuki Hadimuljono versicherte, dass die Arbeiten mit schwerem Gerät erst wieder aufgenommen würden, wenn die Überprüfungen abgeschlossen seien. Die Zwangspause soll sowohl für oberirdische als auch unterirdische Projekte gelten. Zum Zeitraum äußerte er sich nicht. Erst vor zwei Wochen waren durch einen umstürzenden Kran bei einem anderen Straßenbauprojekt in der Hauptstadt vier Arbeiter getötet worden. Nach offiziellen Angaben gab es in den vergangenen beiden Jahren 14 vergleichbare Unfälle.