In Bangladesch kommen weniger Rohingya-Flüchtlinge an

Foto: epa/Stringer
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GENF (dpa) - Aus Myanmar fliehen nach Angaben der Vereinten Nationen weniger muslimische Rohingya als in den vergangenen Wochen.

Diese Woche seien jeweils pro Tag nur etwa 2.000 Menschen über die Grenze nach Bangladesch gekommen, berichtete die Organisation für Migration (IOM) am Freitag in Genf. Die Gründe seien unklar, sagte ein Sprecher. Es könne am Wetter liegen. Insgesamt seien seit Ende August rund 430.000 Rohingya über die Grenze geflüchtet.

Die Menschen fliehen nach eigenen Angaben vor Mobs und Sicherheitskräften, die ihre Dörfer niederbrennen. Das buddhistische Myanmar verweigert den meisten Rohingya die Staatsbürgerschaft und bezeichnet sie als illegale Migranten, obwohl die meisten seit Generationen in der Küstenregion Rhakine leben.

Die Flüchtlingslager bei Cox's Bazar seien völlig überfüllt, berichtete das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR). Viele Neuankömmlinge würden von Rohingya-Familien aufgenommen, die selbst teils vor Jahrzehnten aus Myanmar geflüchtet sind und immer noch in Lagern leben. Mitarbeiter verteilten Plastikplanen, Küchenutensilien, Schlafmatten und Solarlampen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fürchtet den Ausbruch von Cholera und Masern. Sie hat Impfkampagnen gestartet und verteilt Wasserreinigungstabletten.

Die UN-Organisationen hatten Anfang September um Spenden in Höhe von 77 Millionen Dollar gebeten, um die Rohingya zu versorgen und Bangladesch zu unterstützen. Etwa 36 Prozent davon seien bislang eingegangen, berichtete die UN-Nothilfebehörde (Ocha).

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