Ikea-Gründer Ingvar Kamprad gestorben

Foto: epa/Claudio Bresciani /TT
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STOCKHOLM (dpa) - Der Gründer des schwedischen Möbelkonzerns Ikea, Ingvar Kamprad, ist im Alter von 91 Jahren in seiner Heimat gestorben. Wie das Unternehmen am Sonntag mitteilte, ist Kamprad in seinem Heim in der südschwedischen Provinz Småland nach kurzer Krankheit friedlich eingeschlafen. «Ingvar wird von seiner Familie und von Ikea-Mitarbeitern auf der ganzen Welt sehr vermisst werden und in Erinnerung bleiben», hieß es weiter.

Beileidsbezeugungen kamen von Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven und Außenministerin Margot Wallström. Kamprad habe geholfen, Schweden in der Welt bekannt zu machen, twitterte Wallström.

Kamprad wurde 1926 in einfachen Verhältnissen in Småland geboren. Der Milliardär hatte den heutigen Möbelriesen 1943 mit 17 Jahren gegründet. Das I und das K stehen für seine Initialen, E und A für den Bauernhof Elmtaryd nahe des Orts Agunnaryd, wo er aufgewachsen ist. Zunächst waren Stifte, Portemonnaies, Bilderrahmen, Tischläufer, Uhren, Schmuck und Nylonstrumpfhosen im Angebot. Möbel kamen 1947 dazu, bis zur Eröffnung des ersten Einrichtungshauses dauerte noch einmal fast zehn Jahre.

Im Visier hatte Kamprad von Anfang den kleinen Mann mit schmalem Geldbeutel. Er ist selbst unter einfachen Leuten im schwedischen Småland aufgewachsen. Seine Möbel, die in handliche Pakete verstaut werden können, eroberten die Wohnzimmer der Skandinavier und dann die der ganzen Welt. In über 40 Ländern kann man inzwischen Billy-Regale, den Lack-Beistelltisch oder den Wippstuhl Poäng kaufen.

Um Steuern zu sparen, wandelte Kamprad die Firma 1982 in eine Stiftung mit Sitz in den Niederlanden um. Der Konzern spaltet sich inzwischen in viele Firmen auf, die in Liechtenstein, Luxemburg, Schweden und den Niederlanden registriert sind. Kamprad selbst zog sich bereits 1988 offiziell aus dem Tagesgeschäft zurück, war aber im Hintergrund immer weiter mit viel Einfluss präsent. Dabei galt er auch als knallhart, wenn es darum ging, Kosten im Konzern zu drücken.

Im Geschäftsjahr 2015/2016 (31. August) hatte Ikea weltweit 34,2 Milliarden Euro erlöst, davon 4,75 Milliarden Euro auf seinem größten Einzelmarkt Deutschland. Der globale Gewinn war von 3,5 auf 4,2 Milliarden Euro gestiegen.

Aktuell betreibt Ikea weltweit 348 eigene Einrichtungshäuser und 45 Einkaufszentren. Zum Ende des Geschäftsjahres hatte der Konzern 163.600 Mitarbeiter.

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