«Ich dachte, ich war durch damit» - Romina Power wird 65

Foto: epa/Giorgio Onorati
Foto: epa/Giorgio Onorati

ROM (dpa) - Sie flog einst ganz hoch - und fiel umso tiefer. Romina Power ist mittlerweile zumindest musikalisch wieder mit ihrem Ex-Mann Al Bano vereint. Zum Geburtstag wünscht sie sich etwas Besonderes.

Bei Babyschuhen und kleinen Bodys wird sie schwach. «Ich muss mich immer zurückhalten, das alles zu kaufen», sagt Romina Power der Deutschen Presse-Agentur. «Ich hoffe auf mein erstes Enkelkind, ich kann es kaum erwarten.» Auch, wenn das bislang nur ein Wunsch ist - die Sängerin des Italopop-Duos Al Bano & Romina Power fühlt sich zu ihrem 65. Geburtstag an diesem Sonntag am richtigen Platz. Sie hat schwere Zeiten durchgemacht. Aber zuletzt tauchte sie zusammen mit ihrem Ex-Mann Al Bano rund 15 Jahre nach der Scheidung wieder aus der Versenkung auf.

Eine Comeback-Tour führte sie an alte Orte wie Sanremo, nach Verona und auch nach Deutschland. Treue Fans sahen sich auf einmal wieder in die 80er Jahre zurückversetzt, in denen das Kult-Duo mit Hits wie «Felicità», «Ci sarà» und «Sempre Sempre» Ohrwürmer erster Klasse produzierte und eine Italiensehnsucht ohne Gleichen beflügelte. «Ich habe gedacht, ich war durch damit», erzählt Power heute. «Aber dann hatten wir großen Spaß.»

Viel war darüber spekuliert worden, dass sie sich aus finanziellen Gründen wieder mit ihrem Ex-Mann zusammengetan hat - was beide zurückgewiesen haben. Ein russischer Geschäftsmann habe sie 2013 gebeten, wieder zusammen aufzutreten. «Wir haben wieder die alten Hits gesungen, ich dachte, das wird nur ganz klein. Aber dann haben wir Anfragen aus aller Welt bekommen. Es war verrückt.» Es folgte die Aufnahme einer neuen Live-CD von einem Konzert in der Arena von Verona.

Die Tochter des Hollywoodstars Tyrone Power und der Sohn eines italienischen Winzers haben das Kriegsbeil offenbar inzwischen begraben. «Wir machen Späße miteinander, das ist nach der Ehe viel einfacher. Wir haben eine sehr freundschaftliche Beziehung», sagt Power.

Es war ein langer Weg dorthin. In den 60er Jahren lernte sie Albano Carrisi kennen. 1970 heirateten die beiden und traten ihre gemeinsame Karriere an. Sie bekamen vier Kinder. Doch der Himmel brach über ihnen zusammen, als 1994 ihre älteste Tochter Ylenia verschwand. Al Bano erklärte sie für tot, Power dagegen glaubt, dass sie noch lebt. Eine Situation, die wohl kaum eine Ehe überleben lässt. 1999 kam die Scheidung. Obwohl es im letzten Herbst neue Erkenntnisse zu Ylenias Verschwinden gab, ist der Fall bis heute rätselhaft. Power will darüber nicht mehr sprechen.

Sie hat schwere Zeiten auch mit Hilfe des Buddhismus und der Meditation gemeistert. «Als ich mich um meine Mutter gekümmert habe, als sie Krebs bekommen hat, habe ich nach etwas gesucht, das mir Unterstützung gibt. Im Buddhismus habe ich in einer schwierigen Phase sofort Antworten auf alle meine Fragen gefunden.» In Rom treffen sich in ihrer alten Wohnung in einem Buddhismus-Zentrum heute Gleichgläubige.

Power - die sowohl die US- als auch die italienische Staatsbürgerschaft hat - lebt in Kalifornien, aber mit Italien hat sie eine starke Verbindung. Dort produziert sie auch Bio-Olivenöl. «Ich fühle mich italienisch, wenn ich in Amerika bin, und amerikanisch, wenn ich in Italien bin.»

Als nächstes führt es sie wieder nach Deutschland. Im November gibt es Konzerte in fünf deutschen Städten. In Deutschland sei sie auch auf den Spuren ihrer Verwandtschaft, «denn wir haben deutsches Blut in der Familie». Und am 22. Oktober soll das Duo in der Schlagersendung mit Florian Silbereisen auftreten.

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