HIV im Alter:Das Schlimmste ist die Isolation

Stimmen von der Welt-Aids-Konferenz 2014

MELBOURNE: Bei HIV und Aids denken die meisten Leute an junge Schwule, junge Drogennutzer, junge Sexarbeiterinnen. In westlichen Ländern ist ein Drittel der Menschen mit HIV aber über 50. Wie Robert Bardston.

Wo werde ich meinen Lebensabend verbringen? Was, wenn ich mich nicht mehr selbst versorgen kann? Wer kümmert sich um mich? Fragen, die sich viele stellen. Für Menschen mit HIV-Infektion sind diese Fragen umso komplizierter. «Ich als schwuler Mann mit HIV im Altenheim? Unvorstellbar», sagt Robert Bardston (64). «Die Akzeptanz ist gleich null. Es wird zwar viel gegen Vorurteile getan, aber das zielt alles auf junge Leute.»

Der Amerikaner ist Cellist, Sänger und Dozent in Rente. Er hat in den 70er und 80er Jahren lange in Detmold und Göttingen gelebt und wohnt jetzt in Montreal (Kanada). Auf der Welt-Aids-Konferenz in Australien präsentiert er ein Bühnenprogramm mit Musik über sein Leben.

«Die Probleme mit über 50 sind zu zahlreich, um sie aufzuzählen», sagt er. «Aber das Schlimmste ist die Isolation.» Im Alter sei Gesundheit ein beliebtes Gesprächsthema. «Man redet offen über Prostata, Zysten und graue Schamhaare, aber wenn ich sage, ich habe HIV, verstummen alle und rücken ab. Man wird behandelt, als hätte man sich an Kindern vergriffen oder es mit Tieren getrieben.»

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