WIEN (dpa) - Wien ist bei der Realisierung eines der umstrittensten Projekte der vergangenen Jahre einen Schritt weiter: Der Gemeinderat genehmigte in einer knappen Abstimmung am Donnerstag den Bau eines 66 Meter hohen Hochhauses am Heumarkt. Die Unesco drohte im Vorfeld, Wien deshalb den Status des Weltkulturerbes für die Innere Stadt abzuerkennen. Ob Österreichs Hauptstadt bereits mit den aktuellen Plänen auf die «Rote Liste» der bedrohten Welterbestätten kommt, wolle die Organisation im Juli entscheiden. Die Unesco hatte Wien dringend empfohlen, das Gebäude höchstens 43 Meter hoch zu bauen. Kritiker fürchten, dass nach dem Status-Verlust noch mehr Hochhäuser gebaut werden könnten. Die rot-grüne Regierung bestreitet das.
Das Thema führte bei den Grünen, dem Junior-Partner der Sozialdemokraten, zu heftigen internen Turbulenzen. Bei einer Urabstimmung sprachen sich 51,3 Prozent der Grünen gegen das Projekt aus. Die Parteispitze rund um Vorsitzende Maria Vassilakou machte sich hingegen stets für das Hochhaus stark. Ein grüner Abgeordneter votierte nun gemeinsam mit der Opposition gegen das Vorhaben. Zwei Parlamentarierinnen verließen den Saal und enthielten sich somit ihrer Stimme.
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