Vorwurf: Betrug bei Sterbehilfe

Dignitas-Gründer Ludwig Minelli. Foto: epa/Steffen Schmidt
Dignitas-Gründer Ludwig Minelli. Foto: epa/Steffen Schmidt

ZÜRICH (dpa) - Der Gründer eines Schweizer Sterbehilfevereins steht vor Gericht, weil er bei drei Frauen aus Deutschland zu viel Geld kassiert haben soll.

Dignitas-Gründer Ludwig Minelli (85) hat die Vorwürfe in der Vergangenheit zurückgewiesen. Die Verhandlung am Freitag sollte nur einen Tag dauern, das Urteil könnte aber später veröffentlicht werden, wie eine Mitarbeiterin des Gerichts in Uster knapp 20 Kilometer östlich von Zürich sagte.

Es geht um drei Fälle aus den Jahren 2003 und 2010. Obwohl eine Freitodbegleitung nach Auffassung der Staatsanwaltschaft deutlich unter 10.000 Euro kostet, soll der Verein erheblich höhere Beträge kassiert haben. In einem Fall soll er umgerechnet rund 85.000 Euro (100.000 Franken) als Spende eingenommen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft Minelli vor, die Frauen aus selbstsüchtigen Motiven zum Suizid verleitet zu haben. Das kann mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden.

In der Schweiz ist Sterbehilfe erlaubt. Mehrere Vereine sind dort tätig. Der größte ist Exit. Vergangene Woche kam der Verein Lifecircle in die Schlagzeilen. Mit dessen Unterstützung nahm sich der 104 Jahre alte Botanikprofessor David Goodall am Himmelfahrtstag in Basel das Leben.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Jürgen Franke 19.05.18 18:34
Nee Herr Kerp, das müssen Sie
sicherlich selbst aushandeln, wenn es soweit ist.
Ingo Kerp 19.05.18 16:51
Gibt es denn eine Preisliste für den Todsuchenden bei den Sterbehilfen?