Greenpeace: Bangkok erstickt an gefährlicher Luft

Foto: epa/Narong Sangnak
Foto: epa/Narong Sangnak

BANGKOK: Die Umweltgruppe Greenpeace hat am Donnerstag den thailändischen Ministerpräsidenten Prayut Chan-o-ach aufgerufen, gegen die Luftverschmutzung in Bangkok vorzugehen.

Laut Greenpeace haben die Bangkoker zwischen dem 1. Januar und dem 21. Februar die schlimmste Luftverschmutzung in der Geschichte der Stadt erlebt. Der Feinstaubgehalt habe ein gesundheitsschädliches Niveau erreicht, und das Pollution Control Department habe Kinder aufgerufen, in geschlossenen Räumen zu bleiben. Staub PM2,5 enthalte Schadstoffe wie Nitrate, die zu Herz-Kreislauf-Beschwerden führen könnten. Die PM2,5-Konzentration habe am Donnerstag im Zentrum Bangkoks bei 22,5 Mikrogramm pro m3 gelegen.

Anfang dieses Monats hatte die Umweltbehörde PM2,5-Staub von 72 bis 95 Mikrogramm pro m3 gemessen. Die Leitlinie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nennt einen jährlichen Durchschnitt von nicht mehr als 10 Mikrogramm. Kritiker führen Bangkoks zunehmende Luftverschmutzung auf die laxe Durchsetzung von Fahrzeug-Emissionsstandards, schlechte Stadtplanung und unzureichende Grünflächen zurück, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Greenpeace-Aktivisten präsentierten einem Regierungsvertreter jetzt eine Sanduhr voller Staub aus Bangkok und anderen Provinzen, die am stärksten von Luftverschmutzung betroffen waren. Bangkok dürfe nicht weiter an gefährlicher Luft ersticken, mahnte Tara Buakamsri, Direktor von Greenpeace in Thailand. Es gefährde das Leben der Menschen, beeinflusse die wirtschaftliche Produktivität und wirke sich negativ auf das Image einer der beliebtesten Städte der Welt aus. Premierminister Prayut, der auch Vorsitzender des nationalen Umweltausschusses ist, sollte eine Verbesserung der Luftqualität anordnen.

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Marcel Schnyder 23.02.18 13:50
Autos in Bankok
Die Luftverschmutzung in Bangkok verwundert mich nicht... Ich habe einmal in den Ferien Autos gezählt während meine Frau beim Einkaufen war.
von 200 Autos waren 120 Offroader oder Pickups.... 4x4 braucht man ja dringend in der Stadt....
Rudolf Lippert 23.02.18 13:14
nach 9 jahren
was tun die eigentlich wenn es nach 9 jahren noch genauso aussieht ? erinnert irgendwie an d wo die eu den deutschen schon viele viele jahre lang wegen feinstaub, grenzwerte usw. in den ohren lag. was taten die d-städte. gar nichts. dann gabs halt die bunten plaketten. jetzt gibt gratis busse, weil man wieder nichts getan hat? wir werden sehen. ach nein, weil die eu endlich den riegel vorgeschoben hat. es würde sehr viel geld kosten falls die werte künftig gleich blieben...