Glückliche Kühe, DNA-Häuser und toskanisches Flair

Pak Chong gilt als das Tor zum Khao-Yai-Nationalpark

Bella Italia in Thailand.
Bella Italia in Thailand.

PAK CHONG: Besucher des Khao-Yai-Nationalparks wissen es schon lange: Thailand ist auf den Toskana-Geschmack gekommen. Basierte das bisherige Freizeit- und Vergnügungsangebot des UNESCO-Weltnaturerbes mit Countrymusik, Cowboyklamotten oder Planwagenfahrten auf einer gewissen Western-Romantik, verbindet sich der neue Trend vorwiegend mit Italien. In Pak Chong befinden sich gleich mehrere Projekte, die für mediterranes Flair im Königreich sorgen und sich größter Beliebtheit erfreuen. Mit zahlreichen Attraktionen, schicken Resorts und urgemütlichen Restaurants haben immer mehr Familien mit Kindern den gleichnamigen Landkreis für sich entdeckt, um mit ihrem Nachwuchs ein Wochenende im Grünen zu verbringen. Schließlich lockt rund um den Khao-Yai-Nationalpark eine Vielzahl an Ausflugszielen zu einem Besuch.

Das Palio Khao Yai gleicht einem Disneyland, erfreut sich jedoch größter Beliebtheit.
Das Palio Khao Yai gleicht einem Disneyland, erfreut sich jedoch größter Beliebtheit.

Nur knapp 170 Kilometer von Bangkok entfernt liegt in der Provinz Nakhon Ratchasima die Stadt Pak Chong, die als das Tor zum Khao-Yai-Nationalpark gilt und ein beliebtes Ausflugsziel für Wochenendurlauber aus der Hauptstadt darstellt. Schließlich hat sich in dem gleichnamigen Landkreis und rund um das UNESCO-Weltnaturerbe eine Vielzahl an Attraktionen und einfallsreichen Boutique-Resorts angesiedelt, die zu einem entspannten Aufenthalt im Grünen locken.

Verkehrsgünstig am Friendship Highway (Highway 2) gelegen, ist die Farm Chokchai (www.farmchokchai.com) mit ihrer schon von Weitem sichtbaren, überdimensionalen Kuh-Statue wohl kaum zu übersehen. Hier hat sich der bekannte Thai-Cowboy und Landwirt Chokchai Bulakul seinen Lebenstraum verwirklicht und den „Wilden Westen“ ins tropische Thailand geholt. Tatsächlich handelt es sich bei der Farm um den größten privaten landwirtschaftlichen Betrieb des Landes, der bereits mehrmals mit dem „Agro-Tourism Award“ der staatlichen Tourismusbehörde ausgezeichnet wurde.

Wildwestromantik und Cowboyfeeling

Der Thongsomboon Club ist ganz in Wildwestmanier konzipiert und holt Texas nach Thailand. Übernachtet wird in urigen Planwagen.
Der Thongsomboon Club ist ganz in Wildwestmanier konzipiert und holt Texas nach Thailand. Übernachtet wird in urigen Planwagen.

Auf fünf verschiedenen Farmen grasen hier auf über 4.000 Rai Weidefläche Tausende Rinder und Milchkühe. Wer bereit ist, den etwas abschreckend hohen Eintrittspreis von 300 Baht (gleicher Preise für Thais und Ausländer, Kinder 150 Baht) zu begleichen, wird mit einer Vielzahl an Aktivitäten belohnt. Auf dem Programm stehen unter anderem Reittouren, Cowboyshows, ATV-Rennen, ein Zoo und vieles mehr. Wer will, kann sich auch im Melken versuchen. Mit einem parkeigenen Zug gelangt man zu den verschiedenen Attraktionen. Natürlich erfahren die Besucher auch allerlei Wissenswertes über die Milchproduktion, die Tiere und über das Konzept der vorbildlichen Unternehmensführung, das auf Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung aufbaut. Wer länger bleiben will, für den werden luxuriöse Boutique-Zelte mit WiFi-Anschluss bereitgehalten. Doch auch für einen kurzen Zwischenstopp während einer langen Autofahrt lohnt die Farm Chokchai allemal zu einem Besuch. Im Angebot steht nicht nur eine große Auswahl exzellenter Molkereiprodukte wie Milchmixgetränke, hausgemachte Eiscreme oder Milchtabletten, sondern im angeschlossenen Steakhouse auch das beste Rindersteak der Autobahn.

Besonders für Kinder gestaltet sich ein Besuch der Farm Chokchai als unvergesslich.
Besonders für Kinder gestaltet sich ein Besuch der Farm Chokchai als unvergesslich.

Noch mehr Westernfeeling bietet der Thongsomboon Club (www.thongsomboon-club.com), wo Großstadtcowboys unter anderem in urigen Planwagen, Indianertipis oder in der „Western Town“ nächtigen können. Natürlich braucht man auch hier nicht auf moderne Annehmlichkeiten wie eine Klimaanlage oder ein privates Badezimmer zu verzichten. Der weitläufige Vergnügungspark beinhaltet ein großes Angebot an Attraktionen und Freizeitaktivitäten, unter anderem ATV-, Go-Kart- oder Buggy-Touren, Schießen mit scharfen oder Softairwaffen, Seilbahnen, Rollerball und eine Fahrt in der Wildwasserbahn. Wer mag, kann sich als Indianer oder Cowboy verkleiden, reiten oder sich auf einem mechanischen Bullen im Rodeo üben. Alle im Angebot stehenden Aktivitäten sind einzeln zu bezahlen und kosten je 150 Baht.

Die Toskana gilt als hipp und trendy

Ein kleines Mädchen beim Geigen im Palio Khao Yai.
Ein kleines Mädchen beim Geigen im Palio Khao Yai.

Fährt man mit dem Wagen weiter durch den Landkreis in Fahrtrichtung Khao-Yai-Nationalpark, ist der ungebremst anmutende Bau-Boom unübersehbar. Dabei reicht die architektonische Palette von originellen Themenwohnparks über im verschwenderischen Luxus erstrahlende Villensiedlungen bis hin zu leider auch unästhetisch wirkenden Klotzbauten. Ein Beispiel für Erstgenanntes stellt Toscana Valley (www.toscanavalley.com) dar, eine verblüffend authentisch wirkende Siedlung im toskanischen Stil oder, in den Worten des Bauträgers, „ein kosmopolitisches Dorf auf dem Land“, das einladend auf einem Hügel gelegen zahlreiche Schaulus­tige für einen Schnappschuss anlockt. Weiter als bis zur Schranke kommt man jedoch nicht, die High-Society bleibt eben gerne unter sich. Zu den Annehmlichkeiten der Siedlung zählen unter anderem ein Meisterschaftsgolfplatz, entworfen von Stararchitekt Bob MacFarland, ein organischer Garten, ein Sportkomplex und eine gepflegte Parkanlage für Familienaktivitäten.

Ein Stück Toskana für jedermann bietet die wohl bekannteste Einkaufsmeile der Region, das Palio Khao Yai (www.palio-khaoyai.com), wo pastellfarbene Gebäude, überwucherte Gemäuer, lauschige Brunnenanlagen, schmiedeeiserne Laternen und etliche verspielte Details für ein Shoppingerlebnis im mediterranen Ambiente sorgen. Besonders am Wochenende und zu thailändischen Feiertagen wird die romantische Plaza mit ihren unzähligen kleinen Shops, die mit einem ideenreichen Sortiment und allerlei Leckereien großen Zuspruch finden, nahezu von den Massen einheimischer Kurzzeittouristen überrannt. Bewaffnet mit einem iPhone oder modernen Spiegelreflexkameras geht hier die stets trendbewusste Bangkoker Mittelschicht auf Fotosafari und betätigt pausenlos den Auslöser ihres mobilen Alleskönners.

Dass die Toskana als hipp und trendy gilt, beweist auch das an der Zufahrt zu den Weingütern PB-Valley (www.khaoyaiwi nery.com) und GranMonte (www.granmonte.com) liegene, von zauberhafter Natur umgebene Primo Posto del Khao Yai (www.primo-posto.net), das zwar um einiges kleiner als das Palio Khao Yai ist, jedoch ursprünglich das erste Toscana-Projekt der Region darstellte. Bei einem Glas thailändischem Wein lässt sich in der verblüffend authentisch erscheinenden toskanischen Kulisse doch glatt für einen Augenblick lang vergessen, auf welchem Teil der Erde man sich gerade befindet. Nach einem Besuch in einem dieser „toskanischen Disneylands“ steht fest: Im Kopieren macht den Thais so schnell keiner etwas vor!

Kunterbunte Blumenpracht

Im The Bloom By TVpool ist der Name Programm. Mit dem Resort hat ein thailändischer Medienmogul auf einem 100 Rai großen Stück Land eine blütenreiche Parkanlage kreiert, in der sich regelmäßig die Stars und Sternchen des thailändischen Fernsehens die Klinke in die Hand reichen. Die Anlage ist in verschiedene Themenbereiche unterteilt und beinhaltet auch eine Schaffarm. Der Eintritt beträgt wochentags 100 Baht und 200 Baht am Wochenende. Infos: www.thebloom.co.th.

Retro-Stil und GTO-Flitzer

Nur wenige Kilometer vom Palio Khao Yai entfernt liegt an der Thanarat Road (Kilometer 9) der Restaurantgeheimtipp Lan Lee Lar, das einem thailändischen Architekten gehört, der zwei Vorlieben besitzt: Retro-Design und GTO-Flitzer. Das detailverliebte Lokal zeichnet sich neben seiner hervorragenden Thai-Küche durch eine Vielzahl an Antiquitäten und ein urgemütliches Design mit viel Holz aus, das man in dieser Form wohl eher am schwimmender Markt von Amphawa erwarten würde. Unbedingt probieren: Somtam (scharfer Papayasalat) mit Shrimps und gegen die Schärfe einen leckeren Fruchtshake aus dem großen Smoothies-Angebot. Die Privatsammlung toprestaurierter Mitsubishi Colt Galant GTO 2000 aus den 1970er Jahren lässt Männerherzen höher schlagen. Infos: www.facebook.com/lanleelar.

Nächtigen in Biomolekülen

Die ungewöhnlichste Übernachtungsmöglichkeit Pak Chongs stellt das DNA Resort & Spa dar, wo die Besucher in mausgrauen Betonkugeln nächtigen können, die ganz im Sinne der Moleküle der Erbsubstanz DNA designt wurden. Ohne Zweifel scheiden sich bei den spacigen Zimmern die Geister, so verfügen sie über nur kleine Fenster, dafür jedoch über ein ausgeklügeltes Lichtsystem und ein kreisrundes Bett. Bei schnappschussverliebten Facebook-Usern, Science-Fiction-Fans und Medizinern dürfte beim Anblick der Anlage das Herz schneller schlagen. Der exklusive Übernachtungstipp in diesem Designhotel hat jedoch auch seinen Preis. So kosten die DNA-Zimmer sonntags bis donnerstags 4.500 Baht/ Nacht sowie freitags und sonntags 6.500 Baht/ Nacht. Infos: www.dnakhaoyai.com.

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Leserkommentare

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