FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der UN-Sicherheitsrat soll neue Sanktionen gegen Nordkorea beschließen. Was viele Experten zuletzt kaum für möglich hielten: Neuerdings setzt China verschärfte UN-Sanktionen gegen Nordkorea tatsächlich um. Der einzige verbliebene nennenswerte Handelspartner des isolierten Landes hat die Einfuhren von Eisen, Meeresfrüchte, Blei, Kohle und Erze gestoppt.
Selbst Handelsmächte wie Deutschland spielen schon lange keine Rolle mehr beim Außenhandel Nordkoreas. Allerdings ist auch Nordkoreas Warenaustausch mit Deutschland nicht ganz zum Erliegen gekommen:
Jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamts zufolge hat Deutschland im Mai immerhin noch Waren im Wert von gut 1,2 Millionen Euro aus Nordkorea importiert und damit sogar so viel wie seit September 2014 nicht mehr. Umgekehrt wurden Waren im Wert von 321.000 Euro dorthin geliefert.
Im zurückliegenden Jahr lagen die deutschen Exporte nach Nordkorea bei insgesamt rund 5,7 Millionen und die Importe bei 4,0 Millionen Euro. Aus Nordkorea bezogen wurden vor allem Metalle und Metallerzeugnisse sowie Datenverarbeitungsgeräte. Nach Nordkorea geliefert wurden vor allem pharmazeutische Produkte und Maschinen.
Allerdings bewegt sich der Umfang in einem Bereich, der gemessen am gesamten Außenhandel Deutschlands unterhalb der Wahrnehmungsschwelle liegt. Das deutsche Exportvolumen erreichte 2016 ein historisches Rekordniveau von 1,2 Billionen Euro - oder ausgeschrieben: 1.200.000.000.000 Euro.