Geschmolzener Brennstoff in Atomruine Fukushima entdeckt

Foto: epa/Kimimasa Mayama
Foto: epa/Kimimasa Mayama

TOKIO (dpa) - Fast sechs Jahre nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima ist der Betreiberkonzern möglicherweise erstmals geschmolzenem Brennstoff auf die Spur gekommen. Wie Tepco am Montag bekanntgab, zeigen Kameraaufnahmen eine schwarze Masse unter dem havarierten Reaktor Nummer 2. Es wäre das erste Mal, dass die Bergungskräfte in einem der zerstörten Reaktoren geschmolzenen Brennstoff gefunden hätten. Sollte sich dies bestätigen, wäre dies ein wichtiger Schritt bei den Bemühungen um einen Rückbau der Anlage, hieß es. Eine vollständige Stilllegung wird 30 bis 40 Jahre dauern.

Am 11. März 2011 hatte ein Erdbeben der Stärke 9,0 und ein gewaltiger Tsunami den Nordosten Japans verwüstet und im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi einen Super-Gau verursacht. Sechs Jahre danach stehen die Tausenden von Arbeitern in der Atomruine weiter vor großen Herausforderungen. Dazu gehört die Bergung der geschmolzenen Brennstäbe in den zerstörten Reaktoren, über deren Verbleib bislang noch keine volle Klarheit herrscht. Die Entdeckung der schwarzen Masse vom Montag könnte nun Licht ins Dunkel bringen. Hierzu hatte Tepco eine ferngesteuerte Kamera eingesetzt, die an einem 10,5 Meter langen Teleskoparm montiert war.

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Leserkommentare

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Andreas Keasling 01.02.17 14:13
@Jürgen Franke,
Ja, die Kanzlerin hatte wohl Angst dass sie einmal an eine solche Front geschickt wird. Ein paar Monate vorher hatte sie noch eine gänzlich gegenteilige Meinung vertreten. Sie macht halt das was gerade durchsetzbar ist und handelt nach dem Motto "lass mich ertragen was ich nicht ändern kann und ändere das was ich ändern kann".
Dracomir Pires 31.01.17 21:25
Gustav Lampe
Und was machen Sie mit den bösen Leuten, welche den Tsunami ausgelöst haben?
Jürgen Franke 31.01.17 21:22
Danke Herr Lampe für Ihren
humor- und vor allen Niveauvollen Beitrag zu diesem Thema, das uns noch lange beschäftigen wird. Bekanntlich hat die Physikerin an der Spitze Deutschlands, sofort, nach dem Unglückfall in Japan, den Austritt aus dieser Form der Stromgewinnung forciert.