KOH SAMUI: Sollte dieses Projekt durchgezogen werden, dann gibt es in Zukunft vielleicht bald eine schnelle Zugverbindung von Bangkok an den Fährhafen in Don Sak – und damit eine direkte Anbindung an Thailands drittgrößte Ferieninsel Koh Samui.
Offensichtlich existieren tatsächlich offizielle Planungen der thailändischen Regierung, die Bahnstrecke von Surat Thani über Kanchanadit nach Don Sak fortzuführen. Der stellvertretende Direktor des Transportamtes (OTP) und zuständige für den Streckenausbau, Wilairat Sirisophonsin, bestätigte gegenüber regionalen Medien ein Treffen. Daran nahmen neben Mitarbeitern der Royal Thai Railways und der Provinzregierung in Surat Thani auch private Investoren sowie Anlieger der geplanten Route teil.
Der Plan sei, so Sirisophonsin, die Wirtschaftskraft der Region und vor allem der Urlaubsinseln zu stärken und schnelleren Warenzugang zu erreichen. Außerdem bedeute eine solche neue Anbindung auch einen erheblichen Vorteil für bahnreisende Touristen.
Nach den derzeitigen Planungen soll die Strecke 77 Kilometer lang werden und folgende Orte durchfahren: Von Phunphin bei Surattani nach Khao Hua Kwai und Bo Krang über Kanchanadit und dann nach Don Sak am Golf von Thailand mit den Fährhäfen der beiden Anbieter Seatran und Raja.
Zum Zeitplan gab der OTP-Direktor noch keine konkreten Angaben, er sagte jedoch, die Planungen seien gediehen und die Verhandlungen fortgeschritten. Weitere Informationen würden bald folgen. Auf den Ferieninseln Koh Samui, Phangan und Koh Tao wird das Projekt sicher für breite Zustimmung sorgen.
Probleme könnte es mit der gefürchteten ‚Transportmafia‘ im Südosten Thailands geben, die mit lukrativen Bus-Transfers Richtung Bangkok in der Vergangenheit großes Geld verdiente. In dem hart umkämpften Markt kam es in zwei Jahrzehnten wiederholt zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen konkurrierenden Busunternehmen mit mehreren Auftragsmorden. Vor 16 Jahren wurde ein umgebautes ehemaliges russisches Kreuzfahrtschiff, das die Route von Bangkok nach Samui bedienen sollte, mit einem Sprengsatz vor der Jungfernfahrt mitten im Chao Phraya Fluss in Bangkok außer Gefecht gesetzt. Die Täter wurden nie ermittelt.
Sollte das Ministerium für Transportwesen im Auftrag der Landesregierung einen Ausbau der Zugverbindungen in Südthailand vorantreiben, wäre die Macht der Bus-Transportunternehmer gebrochen. Für den Tourismus und den Warenverkehr in der gesamten Region bedeutet ein solches Projekt einen sprichwörtlichen Segen.
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