Geheimtipp Koh Kho Khao

Eine Insel für Ruhesuchende in der Andamanensee

Die Seele baumeln lassen. Foto: Patryk Kosmider / Fotolia.com
Die Seele baumeln lassen. Foto: Patryk Kosmider / Fotolia.com

PHANG NGA: Die Sorgen des Alltags vergessen, in einer Hängematte schaukeln, im Meer baden, am Strand wandern und abends an der Strandbar einen Sundowner und den grandiosen Sonnenuntergang genießen. Nichts besichtigen müssen. Dazu bietet sich die die Insel Koh Kho Khao geradezu an. Das malerische Eiland in der Andamanensee liegt in der Provinz Phang Nga und gilt als absoluter Geheimtipp für Ruhesuchende.

Jungfräulich präsentiert sich nicht nur der „Virgin Beach“, sondern alle Strände der Insel, die mit viel Treibgut das Herz jeden Muschelsammlers erfreuen. Fotos: Ursula Spraul-Doring
Jungfräulich präsentiert sich nicht nur der „Virgin Beach“, sondern alle Strände der Insel, die mit viel Treibgut das Herz jeden Muschelsammlers erfreuen. Fotos: Ursula Spraul-Doring

Koh Kho Khao – ein wohlklingender Name! Doch Hand aufs Herz – wer hat ihn schon jemals gehört? Wo soll das liegen? In der Provinz Phang Nga? Phang Nga? Das klingt vertrauter! Die berühmte Phang-Nga-Bucht mit dem malerischen James-Bond-Felsen ist vielen Touristen bekannt. Auch der boomende Ferienort Khao Lak und die Weltklasse-Tauchgebiete um die Similan-Inseln liegen in der Phang-Nga-Provinz.

Obwohl der sich touristisch schnell entwickelnde Ferienort Khao Lak nur 40 km entfernt ist, träumt die mit einer Fähre vom Festland zu erreichende Koh Kho Khao noch immer ihren Dornröschenschlaf. Schon oft wurde versucht, sie wach zu küssen, es war sogar im Gespräch, auf Koh Kho Khao einen Flughafen zu bauen und die Insel, wie Koh Phuket, durch eine Brücke mit dem Festland zu verbinden. Ein zweites Phuket wollten Visionäre dort erschaffen. Doch bisher ist es beim Träumen geblieben. Skandinavische Veranstalter machten Anstrengungen, die Insel zu entwickeln. Russische Investoren kamen. Jetzt hofft man oder fürchtet sich vor den Chinesen.

Ein Blick in die Vergangenheit

Im Gegensatz zu der Ruhe und Beschaulichkeit auf der Insel herrscht im Fischerhafen am Festland quirliges Leben.
Im Gegensatz zu der Ruhe und Beschaulichkeit auf der Insel herrscht im Fischerhafen am Festland quirliges Leben.

Es gab Zeiten, da war die Insel sehr bekannt. Im 14. und 15. buddhistischen Jahrhundert lag Koh Kho Khao auf der Handelsroute, die Indien, China, den Mittleren Osten und Malaysia verband. Jedes Jahr während der Monsunzeit machten die arabischen Seeleute einen mehrmonatigen Halt im Hafen der Insel Kho Khao, denn dank ihrer geogra­fischen Beschaffenheit und Lage bot sie guten Schutz vor den Stürmen. Die archäologische Stätte Tung Tuk auf der Insel zeugt von dieser glorreichen Vergangenheit. Es wurden verschiedenste Fundstücke ausgegraben: alte Perlen, Keramik und persisches Glas, sowie buddhistische und hinduistische Statuen. Einige dieser Artefakte können in Phuket im Thalang National Museum oder im Nationalmuseum in Bangkok besichtigt werden. Vor Ort sieht man zunächst leider nicht viel mehr als trockene Erde und viele Blätter. Wer aber zu Fuß durch die Gegend streift und die Augen offenhält, entdeckt mit Sicherheit einige Scherben aus historischem Ton. An einigen Stellen des großen Areals sind die Grundmauern der „Ancient Town“ wiederaufgebaut. Aber die Ausgrabungen sind zurzeit eingestellt.

Das kleine Museum vor Ort ist ein Beispiel für die hochtrabenden Pläne, die man mit Koh Kho Khao hatte. Das dreiteilige Gebäude steht, doch es wurde nie richtig eingerichtet und gammelt langsam vor sich hin. Man drückt sich an den Glasscheiben die Nase platt, um etwas auf den Schautafeln zu lesen. Und dann entdeckt man, dass das dritte Gebäude gar nicht abgeschlossen ist. Ameisen bevölkern es, und auf großen Plakaten kann man sich über die Geschichte und die Ausgrabungen informieren.

In vielen Landesteilen macht er sich rar, auf Koh Kho Khao ist er nicht wegzudenken: der Wasserbüffel.
In vielen Landesteilen macht er sich rar, auf Koh Kho Khao ist er nicht wegzudenken: der Wasserbüffel.

Im 2. Weltkrieg wurde Koh Kho Khao von den Japanern als strategisch wichtige Insel erkannt, da sie zwischen den damals noch britischen Kolonialgebieten Malaysia und Burma lag. Mit thailändischer Billigung bauten die japanischen Streitkräfte auf Koh Kho Khao einen Landeplatz für ihre Flugzeuge. Heute ist der „Airstrip“ grasüberwachsen und dient großen Herden von Wasserbüffeln als Weide.

Während des Tsunamis im Jahr 2004 wurde die Westseite der flachen Insel verwüs­tet. Mehr als 100 Menschen verloren ihr Leben. Viele der Überlebenden wollten nach dem Desaster nicht mehr auf der Insel leben und zogen weg. Viele Resorts wurden zerstört und mussten völlig neu aufgebaut werden. Derzeit hat die Insel ein Tsunami-Warnsystem und über die ganze Insel verteilte Tsunami-Flucht-Türme.

Die Insel und ihre Bevölkerung

Die 63 Quadratkilometer große Koh Kho Khao ist eine sehr flache Küsteninsel, 110 km nördlich vom Flughafen Phuket und 30 km nördlich von Khao Lak, sowie 120 km südlich von Ranong gelegen. Das flache Meer zwischen der Insel und dem Festland ist nur einige hundert Meter breit. Die westliche ganz ebene Seite wird landwirtschaftlich genutzt. Hier liegen die meis­ten der schönen Strände. Die östliche Seite ist hügelig, hier findet man Brachland, grasbewachsene Sandflächen und Mangrovenwälder.

Fischerdorfromantik im Hafen.
Fischerdorfromantik im Hafen.

Nicht, dass Koh Kho Khao eine unerschlossene Insel wäre. Eine Autofähre verbindet sie mit dem Festland und eine gute asphaltierte zweispurige Straße verläuft über die gesamte Nord-Süd-Länge und führt zu fünf kleinen Dörfern. Alle Touristen kommen mit der Fähre oder dem Longtail-Boot in Ban Pak Koh an, im äußersten Süden der Insel. Dieser Ort am Pier ist der geschäftigste, aber auf den Besucher wirkt er eher ruhig, freundlich und in der Nebensaison weltvergessen, verschlafen. Immerhin warten einige Taxis, es gibt Restaurants, Geschäfte, Tour-Unternehmen und einen Motorradverleih. Sogar einen Geldautomaten (ATM) gibt es hier. In der Nebensaison läuft in diesem Ort alles auf Sparflamme, aber, wenn man Glück hat findet man ein Restaurant, das offen hat.

Eine der zwei Kliniken, über die die Insel verfügt, liegt in der Nähe des Fähranlegers, am nördlichen Ende von Ban Pak Koh. Für ernstere medizinische Fälle ist es ratsam, das Krankenhaus in Takua Pa aufzusuchen, das in einer halben Stunde mit Boot und Auto erreicht werden kann. Die kleine Polizei-Station an der Hauptstraße, am Eingang zum Tacola Resort, erweckt den Eindruck von Sicherheit. Die Insel wird mit Strom vom Festland versorgt und überall findet man Internet. Fast alle Hotels und einige Restaurants bieten kostenloses Wlan an.

Allein entlang der westlichen Küstenlinie liegen mehr als 17 km Sandstrand.
Allein entlang der westlichen Küstenlinie liegen mehr als 17 km Sandstrand.

Derzeit wohnen rund 1.300 Menschen auf der Insel. Im Gegensatz zu vielen anderen Inseln in der Andamanensee sind fast alle Bewohner Buddhisten. In drei Dörfern gibt es einen kleinen buddhistischen Tempel. Die Einheimischen verdienen ihren Lebensunterhalt hauptsächlich mit Gummi, Palmöl und Obst. Aber man sieht keine intensive Landwirtschaft, geschweige denn große Plantagen. Die Felder sind in die Natur integriert. Auch Garnelenzucht und Fischfang sind Einnahmequellen. Manche Bewohner haben im Tourismus- und Tourismusnebengewerbe Fuß gefasst. Die Insulaner gelten als sehr freundlich und leben ein einfaches Leben in Harmonie mit der Natur.

Kilometerlange Strände

Fast alle Touristen kommen nach Koh Kho Khao wegen der Strände. Und davon gibt es wahrlich eine Menge. Allein entlang der westlichen Küstenlinie liegen mehr als 17 km Sandstrand mit überhängenden Palmen und Kasuarina-Nadelbäumen. Außerhalb der Hotelstrände sind die Strände nicht gesäubert. Man kann sich am Treibgut erfreuen oder sich darüber ärgern. Muschelfreunde werden garantiert fündig werden.

Die meisten der Resorts befinden sich entlang des südlichen Strandabschnitts. Um die Küste vor dem vordringenden Meer zu schützen, wurden Betonblöcke als Wellenbrecher eingesetzt. Das macht diesen Strandabschnitt bei Ebbe unansehnlich. Bei Flut muss man beim Schwimmen aufpassen, um unliebsamen Körperkontakt mit diesen Betonblöcken zu vermeiden. Glasklares Wasser wie auf den Inseln weiter draußen in der Andamanensee darf man rund um Koh Kho Khao nicht erwarten Das Meer ist fast immer leicht trüb.

Hotels für gehobene Ansprüche

Die Ataman Luxury Villas bieten einen exquisiten Komfort, den man auf dieser Insel nicht erwarten würde.
Die Ataman Luxury Villas bieten einen exquisiten Komfort, den man auf dieser Insel nicht erwarten würde.

Wer nach den ersten Zeilen dieser Reportage der Annahme war, Koh Kho Khao sei eine Insel für Backpacker, der hat sich stark geirrt. Tatsächlich gibt es hier kaum eine Unterkunft für Reisende mit begrenztem Budget. Ganz im Gegenteil! Auf dieser kaum bekannten Insel findet man sogar eine Fünf-Sterne-Luxus-Anlage, die Ataman Luxury Villas (www.ataman-resort.com). Die Anlage besteht aus sechs mit allem modernen Komfort ausgestatten Villen, wie man sie sich exquisiter nicht vorstellen kann. Jede Villa hat drei Schlafzimmer, drei luxuriöse Bäder, eine Küche, ein Esszimmer, einen Salon – und natürlich einen eigenen sehr großzügigen Pool. Sie sind ideal für wohlhabende Familien mit Kindern, Gruppen von Freunden oder romantische Paare, aber auch für Naturliebhaber, die inmitten der reichen Flora und Fauna Thailands wohnen wollen, ohne den gewohnten Komfort zu entbehren. Die freundlichen Besitzer Dmitriy und seine Frau Natalia, die das ganze Jahr über in diesem Prunk leben, betreuen ihre Gäste persönlich mit charmanter russischer Gastfreundschaft.

Das Anandah Beach Resort erfreut sich besonders bei deutschen Urlaubern großer Beliebtheit.
Das Anandah Beach Resort erfreut sich besonders bei deutschen Urlaubern großer Beliebtheit.

Die Ansprüche von Touris­ten aus Deutschland bedient bestens das Anandah Beach Resort, (www.anandahbeachresort.com), eine gepflegte Mittelklasse-Bungalowanlage etwa fünf Kilometer von der Anlegestelle in Koh Kho Khao entfernt. Es wird von der rührigen deutschsprechenden Song betrieben (für das Interview klicken Sie hier!). Die Bungalows sind baulich in einem sehr guten Zustand, sauber und gepflegt. Die Strandbungalows liegen direkt am Meer, die Gartenbungalows etwas weiter hinten zwischen Palmen und Blumen. Der Pool im tropischen Garten lädt zu längerem Verweilen ein. Das Abendessen wird direkt am Strand zwischen den Palmen unter Lampions in einer romantischen Atmosphäre kredenzt.

Und wo kann man essen?

Ein kulinarischer Geheimtipp: das Harbor Restaurant.
Ein kulinarischer Geheimtipp: das Harbor Restaurant.

Die Resorts auf Koh Kho Khao liegen zum Teil weit auseinander und dazwischen befindet sich nichts außer Feldern und Weiden. Daher haben alle Anlagen ein eigenes Restaurant, das von den meis­ten Touristen auch genutzt wird. Zur Abwechslung essen manche ab und zu im Resort nebenan. Am Fähranleger gibt es einige Gaststätten, die vor allem zur Mittagszeit gerne frequentiert werden. Im seit vielen Jahren bestehenden Harbor Restaurant kann man nicht nur vorzüglich essen, sondern auch das rege Treiben im Hafen beobachten. Andere Restaurants kommen und gehen, welches gerade der Geheimtipp ist erfährt man am besten von Langzeiturlaubern. Zu jeder Hauptsaison öffnen am Strand einige kleine, recht einfache Lokale. Da sie aus Naturmaterialien gebaut sind und den Monsunstürmen nicht standhalten, werden sie jedes Jahr neu aufgebaut.

Was kann man auf der Insel tun?

Die archäologische Stätte Tung Tuk.
Die archäologische Stätte Tung Tuk.

Koh Kho Khao ist eine Insel zum Entspannen, hier kann man die Seele baumeln lassen. Im Meer Baden, im Swimmingpool plantschen, in einer Liege am Strand dösen, in einer Hängematte schaukeln, am Strand wandern, gut essen und abends an der Strandbar einen Sundowner genießen - das sind hier die Hauptaktivitäten für Touristen. Wer hingegen atemberaubende Ziele sucht, wird höchstwahrscheinlich vergebens suchen. Gerade, dass es hier keine Sehenswürdigkeiten gibt, die man unbedingt besichtigen muss, macht den Aufenthalt so entspannt.

Auf Koh Kho Khao muss man sich an kleinen Dingen erfreuen können. Der Wasserfall Toan Thaong im Nordosten ist alles andere als spektakulär, ja, in der Tro­ckenzeit schrumpft er zu einem kleinen Rinnsal zusammen. Aber die unverfälschte Natur verleiht ihm einen gewissen Charme und der zwei Kilometer weite Fußmarsch sorgt für körperliche Aktivität. Die Ausgrabungsstätte Tung Tuk auch Ancient Town genannt, mag für Archäologen interessant sein, für den normalen Touris­ten bleibt sie, genauso wie der japanische Airstrip aus dem zweiten Weltkrieg ein Ziel, das man sich anschauen kann oder auch nicht.

Mit Fahrrad oder Motorrad unterwegs

Auf kleinen Fähren, modifizierten Longtail-Booten die laufend fahren, erreichen Fußgänger und Motorräder die Insel.
Auf kleinen Fähren, modifizierten Longtail-Booten die laufend fahren, erreichen Fußgänger und Motorräder die Insel.

Trotzdem ist es sehr empfehlenswert, sich an einem Tag ein Fahrrad zu mieten. Die flache Beschaffenheit der Insel ist geradezu perfekt zum Fahrradfahren. Auf der gut asphaltierten Straße geht es 16 km immer nach Norden. Äsende Wasserbüffel, auf deren Rücken weiße Reiher sitzen und rosa und weiß blühende Wiesen sind ein beliebtes Fotomotiv. In einem kleinen Restaurant am Ende der Straße sollte man sich stärken, bevor man die Rückfahrt antritt (nur in der Saison geöffnet). Natürlich kann man auch Abstecher auf weniger guten Straßen zu den diversen Stränden machen. Fast überall lockt der Beach zum Baden, einfache saisonale Restaurants bieten Erfrischungen an.

Wem Fahrradfahren bei der Hitze zu anstrengend ist, kann sich auch auf einen Roller schwingen. Hier auf Koh Kho Khao dürfen das auch Unerfahrene wagen, denn meistens ist man auf der Straße alleine.

Fahrräder und Motorroller kann man am Fähranleger oder in den Hotels mieten, Fahrräder für 120 bis 150 Baht pro Tag, Motorroller für 200 bis 300 Baht pro Tag.

Mit dem Kajak durchs Hinterland

Mit dem Kajak in die Welt der Mangroven einzutauchen ist ein fast mystisches Erlebnis.
Mit dem Kajak in die Welt der Mangroven einzutauchen ist ein fast mystisches Erlebnis.

Im Osten und Norden der Insel gibt es Mangrovenwälder, durch die sich enge Kanäle schlängeln. Mit dem Kajak in die Welt der Mangroven einzutauchen ist ein fast mystisches Erlebnis. Besonders interessant ist die Tour ganz im Norden der Insel. Zunächst sieht man rechts und links nur die verschlungenen Wurzeln der Mangrovenbäume aus dem Wasser ragen. Ihr Blätterdach spendet angenehmen Schatten, doch die Luft scheint zu stehen und riecht muffig, ja faulig. Es ist ganz ruhig. Nur die Paddelschläge und das Surren der Insekten sind zu hören. Ein Wald der aus dem Wasser wächst fasziniert. Doch irgendwie ist man erleichtert, wenn man die frische Meeresbrise fühlt und bald auch das Meer sieht. Jetzt geht das Paddeln auf offener See weiter und stellt eine größere Herausforderung dar. Sobald die Brandungswelle überwunden ist, genießt man das leichte Schaukeln und den ungewohnten Blick auf den Strand vom selbst gepaddelten Kajak aus. An der Virgin Beach, einem ziemlich einsamen Strand im Norden von Koh Kho Khao, endet diese Tour.

Ein Leckerbissen für Vogelliebhaber

Koh Kho Khao auf einen Blick!
Koh Kho Khao auf einen Blick!

Von dem kleinen Fischerort Ban Muang Mai im Nordosten von Koh Kho Khao kann man sich mit dem Boot auf die Insel Koh Prathong übersetzen lassen. Die savannenähnliche Landschaft erinnert an Afrika und auf der nur wenig besiedelten Insel fühlt man sich noch einsamer als auf Koh Kho Khao. Koh Prathong ist für Birdwatcher besonders attraktiv, denn hier findet man hunderte verschiedener Arten.

Aber auch auf Koh Kho Khao kann man sich an Vögeln erfreuen. Michael, der seit Jahren mit seiner Frau im Anandah Beach Resort mehrere Monate verbringt, erzählt: „Kann ein Tag schöner beginnen, als wenn man vom Vogelgezwitscher geweckt wird? Vor allem der wohlklingende Gesang der schwarzweißen Dajaldrossel hat es meiner Frau angetan. Mit ihrem abwechslungsreichen Repertoire erinnert sie an eine Nachtigall. Besondere Freude haben wir an den geselligen Hirtenstaren mit ihren gelben Schnäbeln und Beinen, die mehr auf dem Boden hüpfen als in der Luft fliegen Und welche Töne die draufhaben! Die gurgeln und quieken, dass wir oft lachen müssen. Letztes Jahr haben wir ein Pärchen so dressiert, dass die Vögel zum Tisch auf unserer Terrasse kamen und die Brotkrumen aufpickten. Ein großer Coucal mit langer schwarzer Schwanzfeder brütet regelmäßig im Bambus direkt vor unserem Bungalow. Immer wieder versuche ich, einen der buntschillernden Nektarvögel zu fotografieren. Sie lieben die Hibiskusblüten, halten aber nie still. Ich bin immer hochbeglückt, wenn ich einen der kleinen, wunderschönen Eisvögel entdecke, die stundenlang auf einem Ansitz am Wasser warten, um sich dann auf einen Fisch oder ein Insekt zu stürzen. Jeden Abend können wir von der Beach Bar aus den schwerelos dahingleitenden Seeadler beobachten. Doch der Höhepunkt für uns Vogelliebhaber ist zweifelsohne der Nashornvogel. Song, die gute Seele des Resorts weiß das, deshalb lockt sie diesen tollen Vogel jeden Morgen mit frischen Papaya-Stückchen an.“

Schnorcheln und Tauchen

Koh Pah ist eigentlich eine Sandbank und ist innerhalb von 30 Minuten mit dem Boot erreichbar.
Koh Pah ist eigentlich eine Sandbank und innerhalb von 30 Minuten mit dem Boot erreichbar.

An den Stränden kann man zwar schnorcheln, aber man wird außer trübem Wasser nichts sehen. Doch wer sich auf die vorgelagerte Koh Pah übersetzen lässt, wird nicht enttäuscht sein. Koh Pah ist eigentlich nur eine Sandbank, die von Koh Kho Khao aus in etwa 30 Minuten zu erreichen ist. Koh Kho Khao Diving (www.kohkhokhaodiving.com) bietet diese Schnorcheltour täglich in der Saison für 800 Baht pro Person an.

Besonders lohnend ist ein Ausflug nach Koh Tachai. Diese Insel liegt weiter draußen in der Andamanensee, zwischen den Similan-Inseln und Koh Surin. Mit dem Speedboot ist sie von Koh Kho Khao in 90 Minuten zu erreichen. Im kristallklaren Wasser genießt man die bunte Unterwasserwelt und der feine, weiße Sand erfüllt alle Kriterien eines Bilderbuchstrands. Dass man diese Trauminsel mit vielen anderen Touristengruppen aus Asien und Europa teilen muss, verwundert nicht.

Koh Kho Khao Diving bietet auch Tauchkurse und Tauchgänge zu den Hausriffs an. Done-e-tan ist ein wunderschönes Riff für Tauchanfänger, da es nur in einer Tiefe von 12 bis 18 Metern liegt. Es ist von Koh Kho Khao aus in etwa 30 Minuten zu erreichen. Die abwechslungsreiche Unterwasserwelt mit unzähligen Fischen lässt das Herz jeden Unterwasserfotografen höherschlagen. Ein anderer beliebter Tauchplatz ist das Boon-Sung-Wrack im Norden von Koh Kho Khao. An dem ehemaligen Zinnminen-Bagger tummeln sich viele Fische, selbst Walhaie und Leopardenhaie wurden hier gesehen.

Nightlife

Koh Kho Khao ist bekannt für ihre wunderschönen Sonnenuntergänge.
Koh Kho Khao ist bekannt für ihre wunderschönen Sonnenuntergänge.

Jeden Abend ab 18 Uhr bietet der Himmel ein grandioses Schauspiel, jeden Abend anders. Die ganze Farbpalette von zartrosa über feuerrot bis tiefblau wird täglich anders gemischt. Und der magische Augenblick, wenn die glutrote Sonne das Meer erreicht und dann langsam versinkt, lässt kaum einen Beschauer unberührt. Danach fängt das Farbenspiel erst richtig an. Diese Stunde ist für viele Koh-Kho-Khao-Fans der Höhepunkt des Tages. Wenn die Lichter am Himmel erloschen sind folgt das Abendessen. Das letzte Highlight des Tages kann der Drink an der Beach Bar sein. Koh Kho Khao ist eine Früh-zu-Bett-geh-Insel. Wer mehr als spektakuläre Sonnenuntergänge für sein Nightlife sucht, ist hier falsch am Platz.

Ein Tag runter von der Insel

Der Sonntagsmarkt in Old Takua Pa, die nächste Stadt auf dem Festland.
Der Sonntagsmarkt in Old Takua Pa, die nächste Stadt auf dem Festland.

An einem Sonntag bietet es sich an, die Insel zu verlassen um den Sonntagsmarkt in Old Takua Pa zu besuchen. Takua Pa ist die nächste Stadt auf dem Festland, und Old Takua Pa, ein eigenes Städtchen, liegt nur 7 km Richtung Süden. Die drei chinesischen Tempel zeugen davon, dass hier hauptsächlich Chinesen ansässig sind. Doch unter der Woche sieht man kaum eine Menschenseele. Das Städtchen mit seinen historischen Häusern im sino-portugiesischen Stil besticht durch einen gewissen morbiden Charme. Nur am Wochenende erwacht es zum Leben. Vor allem Thais aus der näheren und weiteren Umgebung verköstigen sich auf diesem beliebten Sonntagsmarkt mit Leckereien, für die es oft keinen englischen, geschweige denn einen deutschen Namen gibt. Viele Rezepte stammen aus Großmutters Zeiten, und vom Aussehen kann man nicht erkennen, ob die Köstlichkeiten süß, salzig scharf oder bitter sind. Aber die ausgesprochenen freundlichen Verkäuferinnen bieten dem Ausländer gern eine Kostprobe an. Der mit roten Lampions geschmückte Straßenmarkt findet von November bis zu Beginn des Monsuns jeden Sonntag von 15 Uhr bis 20 Uhr statt.

Auf dem Hinweg zum Sonntagsmarkt kann man eine einstündige Kanu- oder Boots­tour auf dem Little Amazon in der Nähe von Takua Pa unternehmen. Ziemlich einmalig ist hier der Dschungel von Banyan-Bäumen, der mit seinen Luftwurzeln fantastisch aussieht. Man wird von einem Guide gepaddelt, der mit seinem geschulten Auge auch die gut getarnten Schlangen auf den Bäumen entdeckt.

Auf dem Festland, in Nam Khem, befindet sich das Tsunami Memorial, das übrigens von Thyssen Krupp errichtet wurde.
Auf dem Festland, in Nam Khem, befindet sich das Tsunami Memorial, das übrigens von Thyssen Krupp errichtet wurde.

Um in diesen Sonntagsausflug noch etwas mehr hineinzupacken, sollte man auf dem Rückweg zur Insel das Tsunami Memorial besuchen, das fast auf dem Weg liegt (ausgeschildert). Hier wird man nur selten auf Thais treffen, denn die Thais leben im Hier und Jetzt und möchten nicht so gerne an die Katastrophe im Jahre 2004 erinnert werden. Dementsprechend ungepflegt ist die Anlage, die mit Spenden der deutschen Firma Thyssen-Krupp errichtet wurde. Der Ort Nam Khem, in dem sich die Gedenkstätte und auch der Hafen befinden, wurde im Tsunami vollständig zerstört, tausende Einwohner verloren ihr Leben. Den Häusern, die mit Spenden aus der EU und mit Hilfe der thailändischen Armee aufgebaut wurden, sieht man nicht an, dass sie erst 12 Jahre alt sind.

Lesen Sie auch: Kurz gefragt: Khun Song – Anandah Beach Resort

Anreise

Vom Flughafen in Phuket gibt es keine direkten öffentlichen Transportmittel nach Koh Kho Khao. Man nimmt ein Taxi für ca. 2.000 Baht bis zum Hafen in Nam Khem (anderthalb Stunden). Von dort mit der Fähre für 20 Baht pro Person und dem Tuktuk für 200 Baht ins Hotel. Die einfachere Variante: Man lässt sich vom gebuchten Hotel am Flughafen abholen, 2.000 bis 3.000 Baht.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.