Gedenken an Rote-Khmer-Opfer am Jahrestag der Machtübernahme

Foto: epa/mak remissa
Foto: epa/mak remissa

PHNOM PENH: Mit buddhistischen Zeremonien haben Kambodschaner am 40. Jahrestag der Machtübernahme der Roten Khmer der Millionen Opfer des Schreckensregimes gedacht.

Am 17. April 1975 war die kommunistische Guerillabewegung in die Hauptstadt Phnom Penh einmarschiert. Das südostasiatische Land war damals wie das Nachbarland Vietnam Nebenschauplatz des Kalten Krieges. Kambodscha wurde im US-Kampf gegen den vermeintlichen Vormarsch des Kommunismus zu einem der am heftigsten bombardierten Länder der Geschichte.

Die Roten Khmer wurden zunächst als Befreier begrüßt, entpuppten sich aber schnell als paranoide Gewaltverbrecher. Sie zwangen Millionen Menschen zu Schwerstarbeit aufs Land, ermordeten Intellektuelle und folterten Leute in dem Wahn, die eigenen Reihen von Verrätern zu säubern. In fast vier Jahren ihrer Herrschaft kamen mindestens 1,7 Millionen Menschen um. Nur drei Drahtzieher des Regimes sind wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt worden.

Am Freitag zündeten Menschen im Hinrichtungslager Choeung Ek vor den Toren der Stadt Räucherstäbchen an und beteten. Dort waren Zehntausende Menschen erschlagen worden. Ein Mahnmal mit Hunderten Totenschädeln erinnert daran. «Es ist schwer zu vergeben, weil das ja alles systematisch geplant war», sagte die Abgeordnete Mu Sochua. Ihre Eltern kamen unter den Roten Khmer ums Leben.

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