Geboren in Münsingen, in Thailand gestorben

Mit Alzheimer im Land des Lächelns – Neue Heimat für Margrit Woodtli

„Mit Alzheimer im Land des Lächelns – Neue Heimat für Margrit Woodtli“ von Martin Woodtli und Christoph Müller ist 2013 im Weltbild Verlag erschienen. Das Buch beinhaltet eine 103-minütige Filmdokumentation auf DVD und ist für 24,95 Euro (ISBN-13: 978-3-03812-481-8) im deutschsprachigen Buchhandel und exklusiv am Presse- und Medienstand des Magazins DER FARANG beim Thai Foodland Openair in Bülach (CH) erhältlich.
„Mit Alzheimer im Land des Lächelns – Neue Heimat für Margrit Woodtli“ von Martin Woodtli und Christoph Müller ist 2013 im Weltbild Verlag erschienen. Das Buch beinhaltet eine 103-minütige Filmdokumentation auf DVD und ist für 24,95 Euro (ISBN-13: 978-3-03812-481-8) im deutschsprachigen Buchhandel und exklusiv am Presse- und Medienstand des Magazins DER FARANG beim Thai Foodland Openair in Bülach (CH) erhältlich.

Der Schweizer Martin Woodtli beschreibt in seinem Buch die rührende und zugleich dramatische Geschichte über sich und seine Eltern, Margrit und Hans Woodtli. Die scho­ckierende Nachricht, die das Leben der Familie für immer verändern sollte, erfolgte im Februar 2001 in der Memory-Klinik in Zürich: Demenzielle Erkrankung, Typus Alzheimer. Margrit konnte nicht einmal mehr eine Giraffe von einem Elefanten unterscheiden, beziehungsweise das richtige Wort der richtigen Figur zuordnen. Die Farbe Blau wurde Gelb und Rot blieb schwarz. Hans verstand die Welt nicht mehr. Während der Tests, die seine geliebte Gattin absolvieren musste, nahmen die Peinlichkeiten kein Ende. Er schämte sich für seine Frau, die früher so klug und selbstbewusst war, er schämte sich vor seinem Sohn. Der Alltag gestaltete sich für das Ehepaar Woodtli immer komplizierter. Margrit begann Hans für irgendetwas zu beschuldigen, was er weder verstand noch getan hatte. Manchmal fragte er sich, was ihm schwerer fiel: Seine Frau trauern zu sehen oder als übel gelaunte, ihm fremd erscheinende Person zu erdulden. Die Lage spitzte sich zu, als Margret ihren eigenen Ehemann nicht mehr erkannte. Plötzlich sah sie in ihrem Gatten einen „Kollegen“, der sich zwar in ihrer Wohnung befand, aber offensichtlich keine bedeutende Rolle in ihrem Leben spielte. Der „echte Hans“ war gerade im Wald joggen, verkündete sie ihm. So war das Ehepaar gefangen in seiner Wohnung zwischen Missverständnissen, Hilflosigkeit und Ärger. Ein Zustand, den Hans nicht länger ertragen konnte. Er nahm sich das Leben. Was tun? Nach Besichtigung mehrerer Pflegeheime in der Schweiz beschloss Martin Woodtli einen anderen Weg der Betreuung zu suchen. Der gelernte Sozialarbeiter erinnerte sich an seinen ersten Thailandaufenthalt im Jahr 1992 zurück, den er für die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ in Chiang Mai verbrachte. Kurz entschlossen verkündete er seiner Mutter: „Ich möchte mit Dir zusammen in die Ferien gehen!“ Er wanderte mit Margrit zusammen nach Thailand aus, wo seine Mutter rund um die Uhr bis zu ihrem Tod liebevoll von drei Pflegerinnen betreut wurde. Heute ist daraus das Alzheimerzentrum Ban Kamlangchay geworden, in dem rund ein Dutzend „Gäste“ aus Deutschland und der Schweiz betreut werden. Co-Autor Christoph Müller beendet die Geschichte mit nachfolgendem Zitat: „Frau Woodtli ist zu Hause angekommen. Zu Hause in Irgendwie bei Irgendwo. In Münsingen bei Thailand eben.“

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