Gammelfleischskandal bremst Brasiliens Export

Foto: epa/Joedson Alves
Foto: epa/Joedson Alves

RIO DE JANEIRO (dpa) - Ein Gammelfleischskandal und Importstopps in mehreren Ländern führen zu deutlichen Einbußen in der brasilianischen Fleischwirtschaft. Von normalerweise verkauften Fleischexporten in Höhe von 63 Millionen Dollar pro Tag (58,4 Mio Euro) sank der Wert auf 74.000 Dollar (68.600 Euro) am Tag, wie das Portal «Folha de S. Paulo» am Mittwoch berichtete. Besonders Hähnchenfleisch ist unter Verdacht, mehrere Länder wie Chile und Mexiko stoppten den Import.

Bei Razzien hatte die Polizei vergangene Woche den Skandal aufgedeckt. 20 Verdächtigte wurden festgenommen, gegen 33 Beschäftigte wird ermittelt. Die EU hat verschärfte Kontrollen angekündigt. 21 betroffene Firmen, die verdorbenes Fleisch umetikettiert, gestreckt und mit Chemikalien bearbeitet haben sollen, dürfen vorerst kein Fleisch exportieren.

Brasilien ist der größte Fleischexporteur der Welt, die Branche ist eine wichtige Stütze der Wirtschaft. Länder wie China wollen bereits verschifftes Fleisch in den Häfen strengen Untersuchungen beziehen. Die Regierung von Präsident Michel Temer und Agrarminister Blairo Maggi ist bemüht, den Fall herunterzuspielen - der Polizei wurden von der Politik Vorwürfe wegen Mitteilungen zu den Ermittlungen gemacht. Temer lud zuletzt sogar Botschafter von Importländern in ein Steakhaus ein, um das Vertrauen in die Qualität wieder zu stärken.

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