FPÖ: Regierungsbeteiligung würde kaum Proteste auslösen

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Foto: epa/Christian Bruna
Foto: epa/Christian Bruna

WIEN (dpa) - Die Rechtspopulisten der FPÖ rechnen bei einer etwaigen Regierungsbeteiligung in Österreich kaum mit internationalen Negativschlagzeilen. «Europa hat momentan andere Sorgen», sagte FPÖ-Vize Norbert Hofer der Zeitung «Kurier» (Freitag).

Obendrein hätten sich andere Parteien den Positionen der FPÖ angenähert. Die Bildung einer Koalition aus konservativer ÖVP und FPÖ im Jahr 2000 hatte in der EU für heftigen Protest und eine diplomatische Eiszeit gesorgt. Sollte die FPÖ Regierungspartner werden, fände er für sich das Amt des Außenministers besonders interessant, sagte Hofer, der als Bundespräsidentschaftskandidat dem grünen-nahen Alexander Van der Bellen 2016 nur knapp unterlegen war.

Die FPÖ kämpft Umfragen zufolge mit der SPÖ derzeit um Platz zwei. «Wenn wir 27 Prozent erreichen, wäre das ein unglaublich großer Erfolg, aber das wären auch 25 Prozent», so Hofer. Eine zentrale Koalitionsbedingung sei die stärkere direkte Mitsprache der Bürger. «Wir wollen die direkte Demokratie haben. Wenn das nicht kommt, sind wir in der Regierung nicht dabei.» Aktuell kann Außenminister und ÖVP-Chef Sebastian Kurz (31) laut Umfragen mit Platz eins rechnen. Die Demoskopen sehen die ÖVP bei deutlich mehr als 30 Prozent. Nach dem Bruch der rot-schwarzen Koalition wählen 6,4 Millionen Österreicher am 15. Oktober ein neues Parlament.

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